![schließen](/images/cookie_close.png)
Die Abschlussdiskussion greift die großen Linien der Tagung auf und konstatierte eine mal größere, mal vorsichtigere Offenheit gegenüber (De-)Kolonialisierungstheorien. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sich einig, dass es gerade im Osteuropa-Kontext extrem wichtig ist, Begrifflichkeiten zu schärfen sowie die Spezifika deutlich hervorzuheben. Dan Diner verweist darauf, dass Begriffe wie „Dekolonisierung“ oftmals polemisch genutzt würden oder auch Anwaltschaften begleiteten. Diesem stimmt Martin Schulze Wessel dahingehend zu, dass in koloniale Begrifflichkeiten bereits eine Wertung eingeschrieben sei. Im Unterschied zur imperialen sei die koloniale Herrschaft unversöhnlich. „Dekolonialisierung“ sei jedoch für europäische Geschichte wichtig; der Begriff auch eingeführt. Anna-Veronika Wendland betont schließlich, dass der Krieg in der Ukraine vielmehr Ausdruck einer tiefen Krise Russlands sei als ein verspäteter Kolonialkrieg.