Weitere Hausgrundrisse, ein Lehmziegelgebäude sowie ein Bauwerk mit Steinfundamenten, wurden im südlichen Grabungsabschnitt angeschnitten.
Dem gleichen Horizont zugehörig war eine Gruftanlage, die eine Woche vor dem geplanten Grabungsende zum Vorschein kam. Es handelte sich um einen unterirdischen Grabbau in Ringschichtentechnik, dessen Bauweise ebenso wie die des Hofhaustypus' nach Babylonien weist. Die aus Formziegeln errichtete Kammer maß ca. 2,50 × 1,50 m und war nur etwa einen Meter hoch, acht Individuen waren darin beigesetzt worden. Trotz einer bereits in der Antike erfolgten Beraubung fanden sich unter dem Versturz noch zahlreiche Beigaben, bronzene Waffen, zwei Dolche und eine Lanzenspitze, Gewandnadeln und Schmuck, darunter Lockenringe aus Gold bzw. Silber sowie über hundert aus Halbedelsteinen gefertigte Perlen. Auch fragmentierte Kupferbecher sowie Keramik gehörten zum Gruftinventar, es hatten sich jedoch nur vier Gefäße vollständig erhalten. Die Funde besitzen vor allem Parallelen im mittel- und nordmesopotamischen Raum, für die Waffen lassen sich sogar Bezüge bis in die Levante feststellen.
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