Am Ufer des Ammersees, etwa 40 Kilometer westlich von München, liegt der Markt Dießen. Oberhalb des Örtchens erhebt sich das ehemalige Augustiner-Chorherren-Stift mit seinem markanten Marienmünster, das auch vom gegenüberliegenden Seeufer weithin sichtbar ist. Die dicken Klostermauern beherbergen heute eine Psychosomatische Klinik. Im Klinikalltag bieten sie Raum für Therapie und seelische sowie körperliche Erholung. Zu einem besonderen Anlass wird das Kloster zu einem Ort des interdisziplinären Austauschs: der Dießener Klausur "Mensch-Maschine-Zukunft" (#DKMMZ23).
Zum dritten Mal trafen sich in Dießen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Disziplinen – von der Germanistik über die Philosophie bis zur Psychologie –, um über die Zukunft der Psychotherapie nachzudenken. Die Leitfrage lautete: Was bleibt vom Menschen, wenn Maschinen ihn vollständig ausgelesen haben? L.I.S.A. beteiligte sich erneut als Medienpartnerin. Keynote und Podiumsdiskussion sowie Kurzinterviews mit allen Teilnehmenden sind in Kürze im Portal abrufbar.
Mit der Zukunft der Geschichtswissenschaft – an dieser Stelle bereits angekündigt – beschäftigte sich eine andere Podiumsdiskussion in den Räumen der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) lud zu einer Diskussion über ein Thema, das derzeit viele Beschäftigte an Universitäten und Forschungseinrichtungen bewegt: Karrierewege und Arbeitsbedingungen in der Geschichtswissenschaft. Diese sind auch Gegenstand von drei weiteren Beiträgen im Dossier Utopia. Die Zukünfte der Geschichtswissenschaften.
Ängste und Träume, in ihrer unterbewussten Form, spielen in der Kunst des Surrealismus eine zentrale Rolle. In einer neuen Episode der Kunstgeschichten bespricht der Kunsthistoriker Dr. Andreas Neufert das surrealistische Gemälde Gefieder von Wolfgang Paalen, bei dem der Künstler mit einer bis dato unbekannten künstlerischen Technik experimentierte, um das Unterbewusste zu ergründen und sichtbar zu machen.
Die sich verschärfende Lage der arbeitenden Klasse in den industriellen Zentren Europas am Ende des 19. Jahrhunderts führte dazu, dass sich Regierungen gezwungen sahen, Sozialreformen durchzuführen. Mit diesen Reformen, aber auch staatlichen Repressionen, sollte die öffentliche Sicherheit in Metropolen wie London und Hamburg gewährleistet und der Angst vor Aufständen und Seuchen begegnet werden. Darüber haben wir mit der Historikerin Prof. Dr. Christine Krüger von der Universität Bonn gesprochen.
Als Direktor der syrischen Antikenbehörde war Prof. Dr. Maamoun Abdulkarim über mehrere Jahre für die Sicherheit und den Schutz des archäologischen Erbes Syriens zuständig. Im Interview berichtet er von seinen Erfahrungen und erzählt, mit welchen Strategien der Kulturgutschutz in Krisenregionen gelingen kann.
Zum Abschluss noch ein wenig Statistik: Vor einer Woche, am 21. Juni, erschien der 6.000. (in Worten: sechstausendste) Beitrag in unserem Portal. Wir hoffen, Ihnen in den kommenden Jahren viele weitere Inhalte präsentieren zu können. Nächste Woche beginnt erst einmal unsere neue Videoreihe Die Rikscha und die Eisenbahn. Dazu dann aber mehr im nächsten Newsletter.
Mit herzlichen Grüßen aus der Malkastenstraße
Ihre L.I.S.A.Redaktion