Liebe L.I.S.A.Community,
der 52. Historikertag ist gestern in Münster unter dem Titel Gespaltene Gesellschaften feierlich eröffnet worden. Alle Rednerinnen und Redner, darunter die Vorsitzende des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Prof. Dr. Eva Schlotheuber, Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, kamen unabhängig voneinander auf ein historisches Ereignis zu sprechen: den Westfälischen Frieden als Symbol für die Überwindung einer in sich tief gespaltenen Gesellschaft.
Beide Leitmotive - gespaltene Gesellschaften sowie deren Überwindung - greifen wir heute um 15:00 Uhr im Freiherr-von-Vincke-Haus (FVVH) am Domplatz 36 in unserem Geschichtstalk (#gtshistag18) auf. Wir blicken gemeinsam mit unseren Gästen auf die zunehmende Radikalisierung in unserer Gesellschaft und greifen dabei die zentrale Frage der gestrigen Eröffnungsfeier auf: Was können Historikerinnen und Historiker zur Überwindung gespaltener Gesellschaften beitragen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem fortschreitenden Rückbau des Geschichtsunterrichts und dem Wiederaufkommen neonazistischer Parolen? Wozu überhaupt noch Geschichte?
Zu Gast werden sein: Prof. Dr. Maren Lorenz, Professorin für Geschichte der Frühen Neuzeit und Geschlechtergeschichte an der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Andreas Rödder, Professor für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Prof. Dr. Marko Demantowsky, Professor für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften und ihre Disziplinen (ISEK) an der Pädagogischen Hochschule FHNW und Sven Felix Kellerhoff, Geschichtsredakteur bei Die Welt. Moderiert wird der Geschichtstalk von Georgios Chatzoudis vom Wissenschaftsportal L.I.S.A. und Dr. Nora Hilgert, Geschäftsführerin des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD). Eine Aufzeichnung des Geschichtstalks werden wir zeitnah in unserem Portal zur Verfügung stellen.
Passend zum Thema möchten wir auf zwei Interviews hinweisen, in denen die Gegenwartsanalyse unserer Gesellschaft im Mittelpunkt steht: Zum einen das Interview mit dem Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Theweleit über Chemnitz, (Männer-)Gewalt und "Lügenpresse", das in nur einer Woche mehr als 25.000 Mal aufgerufen wurde. Zum anderen unser ganz aktuelles Interview mit dem Soziologen Prof. Dr. Andreas Reckwitz über sein vielbeachtetes Buch Die Gesellschaft der Singularitäten, in dem er Gesellschaften der Spätmoderne einer umfassenden Analyse unterzieht.
Abschließend noch ein kurzer Hinweis auf eine neue L.I.S.A.video-Reihe, die sich mit einem ganz anderen Thema beschäftigt: Architektur als visuelles Medium.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und allen, die auf dem Historikertag unterwegs sind, interessante Vorträge und eine gute Zeit!
Mit herzlichen Grüßen aus Münster
Ihre L.I.S.A.Redaktion