Der Rhein fließt weiter, wenn auch nach wie vor niedrig, aber er fließt. Der Strom nimmt sich dabei den Raum, den seine Wassermengen vorgeben. Bei Hochwasser verleibt er sich das Ufer ein, bei Niedrigwasser gibt er sonst Verborgenes frei. So wandelbar Flüsse also sind, so sehr sind sie auch an der Gestaltung des sie umgebenden Raumes beteiligt. Das ist der gedankliche Ausgangspunkt einer neuen Videoreihe des Forschungsverbundes Fluide Räume der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die wir vor wenigen Tagen gestartet haben und bereits vor einigen Wochen angekündigt hatten: Fließende Räume. Der Fluss als Generator räumlicher Dynamiken.
Auch andere Formate kommen nach einer kleinen Sommerpause wieder in ihren Fluss. So unsere Kunstgeschichten, bei denen wir dieses Mal im Rheinland geblieben sind, genauer in Krefeld, noch genauer im Kaiser-Wilhelm-Museum. Dort haben wir uns von der Kunsthistorikerin Dr. Magdalena Holzhey eine Plastik von Joseph Beuys erläutern lassen. Fortgesetzt wird von morgen an auch unsere Podcast-Reihe Was wäre gewesen?. Der Historiker Prof. Dr. Thomas Etzemüller von der Universität Oldenburg erzählt darin, was gewesen wäre, wenn es einen Rassenanthropologen gegeben hätte, den es eigentlich gar nicht gab. Ein Lehrstück am Zusammenfluss von kontrafaktischer Geschichte, Doku-Fiktion und realer Historiographie.
Eine weitere Videoreihe hat auch Fahrt aufgenommen: die Videomitschnitte aus dem diesjährigen Salon Sophie Charlotte der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. In den ersten beiden Videos, die Sie bitte in unserer Übersicht finden, erläutert zunächst Akademiepräsident Prof. Dr. Christoph Markschies das Salon-Motto Life is Life, ehe in einer Lesung mit theatralen Elementen die Klimakatastrophe aufgeführt wird. Weitere Videos folgen in den kommenden Wochen.
Abschließend noch ein kurzer Blick auf unsere neuen Interviews: Epoche und Topographie trennen diese zwar, aber wesensverwandt ist beiden das Verborgene. Der Althistoriker Prof. Dr. Michael Sommer von der Universität Oldenburg führt in das geheime Leben der Römer in der Antike ein. Dagegen nichts zu verbergen zu haben, dafür stand der Eid im Mittelalter. Der Mediävist und Stipendiat der Gerda Henkel Stiftung, Dr. Heiko Behrmann, erklärt die Praxis des Schwurs und ihre Bedeutung in der Zeit der Karolinger.
Mit herzlich fließenden Grüßen
Ihre L.I.S.A.Redaktion