Lange Zeit wurden Flüsse lediglich als Objekte einer wissenschaftlichen Naturbetrachtung aufgefasst, die aufs Genaueste beschrieben, vermessen und kartographiert wurden. Flüsse sind jedoch nicht nur passive Landschaftselemente, sondern sie sind selbst aktiv an der Konstitution von Räumen bzw. Raumkulturen beteiligt. Darüber hinaus weisen Flüsse die Besonderheit auf, dass sie sich fortwährend verändern und dabei dennoch gleichbleiben. Man könnte sogar sagen, dass die Veränderung das einzige Konstante des Flusses ist. Diese grundsätzliche Wandelbarkeit des Flusses eröffnet eine Reihe von Anschlussmöglichkeiten, denn sie führt dazu, dass die entsprechenden Raumkulturen ebenfalls beweglich und veränderbar gehalten werden. Die Tagung befasste sich daher mit der Frage, welche Ordnungsleistungen durch den Fluss hervorgebracht werden und welcher Anstrengungen es bedarf, um Flüsse als räumliche Einheiten zu konstituieren.
Die internationale Fachtagung fand vom 11. bis zum 13. Mai 2022 im Haus der Universität Düsseldorf statt und wurde vom interdisziplinären Forschungsverbund Fluide Räume der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf organisiert. Zu den beteiligten Fachdisziplinen gehören die Institute Geschichte, Romanistik und Kunstgeschichte.
Um die Vorträge auch nach der Tagung noch für die Öffentlichkeit greifbar zu machen, wurden diese vor Ort aufgezeichnet und erscheinen ab dem 26. August 2022 im zweiwöchigen Rhythmus als Videoreihe auf dem Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung.