Der Konstanzer Historiker und Träger des Gerda Henkel Preises 2012, Prof. Dr. Jürgen Osterhammel, hat heute Ihre und unsere Fragen zum Thema: "Wer schreibt heute Geschichte? Multiperspektivität als Herausforderung" eine Stunde lang beantwortet. Wer die Livesendung verpasst hat, kann jetzt den Chat in voller Länge im Videomitschnitt noch einmal sehen.
Bildgalerie zum Expertenchat mit Prof. Dr. Jürgen Osterhammel
Das Stiftungshaus hat sich für einen halben Tag in ein kleines Fernsehstudio verwandelt.
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Kommentar
vielen Dank für die Frage im Chat. Ich hatte den Eindruck, dass Prof. Osterhammel, wie er es auch andeutete, keine klare Definition für diesen Begriff hat (Häufigkeitsverdichtungen), sondern, wie er auch andeutete, es eher eine bildhafte Umschreibung ist.
Mich, und einige andere, hatte diese Frage vor allem interessiert, weil Prof. Osterhammel mehrfach im WBGU-Gutachten »Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation« genannt wird.
Zum Beispiel dies hier auf Seite 6 und 287:
„Aus historischen Analysen lässt sich lernen, dass „Häufigkeitsverdichtungen von Veränderungen“ (Oster- hammel, 2009) historische Schübe und umfassende Transformationen anstoßen können. Die gesellschaft- liche Dynamik für die Transformation in Richtung Kli- maschutz muss also durch eine Kombination von Maß- nahmen auf unterschiedlichen Ebenen erzeugt werden: .... “
Deshalb war meine Frage auch mit dem Nachsatz versehen, ob diese Vorgänge gezielt herbeigeführt werden können (wie im WBGU-Gutachten suggeriert wird) oder ob diese evolutionär entstehen. Die Beispiele die Prof. Osterhammel anführte (Cluster, Kriege, Mode) sind meines Erachtens nicht geeignet, die Darstellung des WBGU zu stützen.
Insgesamt, nicht nur wegen meiner Frage, war es sehr informative Stunde. Vielen Dank dafür.
Quentin Quencher
http://glitzerwasser.blogspot.de/