›Big‹ Data – wie groß ist das eigentlich? Kaum jemand hat eine intuitive Vorstellung von der Größe digitaler Archive. Das ist beim Reden über mögliche und unmögliche Projekte oft hinderlich. Wie viel Platz braucht Sci-Hub, das Internet Archive oder ein komplettes Twitterarchiv in Tera- oder Petabytes und in Kubikmetern? Was kostet die Aufbewahrung? Und was hat sich daran in den letzten Jahren geändert?
Die Konferenz
Vom 7. bis zum 11. März 2022 fand die 8. Jahrestagung des Verbands „Digital Humanities im deutschsprachigen Raum e.V.“ zum Thema "Kulturen des digitalen Gedächtnisses" an der Universität Potsdam und der Fachhochschule Potsdam statt.
Kulturen beruhen auf Erinnerung, auf Techniken der Speicherung, der Überlieferung, die Tradition und Geschichte erst ermöglichen. Für die Geisteswissenschaften ist dieses auf Praktiken und Objekten basierende kulturelle Gedächtnis das Fundament, auf dem sie arbeiten, von dem aus sie forschen: ein Fundament, das derzeit – in Archiven, Bibliotheken, Museen, Behörden und Stiftungen, Konzernen und NGOs – digitalisiert wird. Diese digitale Transformation der Speicher- und Übertragungsmedien sowie deren Praktiken und Technologien des Erinnerns, aber auch des Vergessens, zu gestalten wie zu reflektieren, ist eine der Aufgaben der Geisteswissenschaften. Daher fragt die DHd2022-Konferenz:
Welche Folgen hat die Digitalisierung für die grundlegenden Kulturpraktiken des Speicherns, des Überlieferns, des Erinnerns? Welche Folgen hat die Digitalisierung für deren Erforschung oder für deren Infrastrukturen in Archiven, Bibliotheken, Museen? Und welche digitalen – wissenschaftlichen wie kulturellen – Praktiken entstehen in diesen und mit diesen Infrastrukturen?