Die Ausgabe des LaG-Magazins im Monat Juni ist geprägt durch die Schwerpunktsetzung auf „Jugendkulturen in Ost und West". Dabei behandelt das Magazin die Thematik sowohl unter dem Blickwinkel des historischen Lernens als auch dem der politischen Bildung. Dementsprechend konnten Autor/innen gewonnen werden, die in der Mehrzahl über Berührungspunkte zu Projekten im Bereich der Jugendkulturarbeit und zur politischen Bildung verfügen. Dieses Vorgehen erscheint für die Redaktion als sinnvoll in Anbetracht der unterschiedlichen stilistischen Zitate und Referenzen- beispielsweise in Form sogenannter Retrowellen - von aktuellen Jugendkulturen auf ihre Vorläufer und angesichts des starken Lebensweltbezuges der Thematik.
Jugendkulturen in Ost und West
LaG-Magazin vom 13. Juni 2012 (06/12)
Nicole Pfaff analysiert den Zusammenhang von jugendlichem Protestverhalten und politischer Bildung, wobei sie die Ähnlichkeiten von Jugendkulturen in beiden deutschen Staaten vor 1989 betont.
Peter Wurschi greift die Ambivalenz von Jugendkulturen in der DDR auf. Diese gerieten vor allem durch die Ausweitung des Individuellen und durch einen westlich orientierten Habitus in Konflikt mit der offiziellen Parteilinie, weniger jedoch durch eine bewusste politische Opposition zum staatssozialistischen System.
Silke Baer beschreibt die aktuelle pädagogische Arbeit des Vereins „Cultures Interactive", eine Träger zu interkultureller Bildung und Gewaltprävention. Dessen jugendkulturellen Ansatz bezeichnet sie als „lebensweltlichen Geschichtsunterricht", der das Ziel hat, politikferne Jugendliche anzusprechen.
Gabriele Rohmann und Almut Sülzle geben einen Überblick über die Arbeit des „Archivs der Jugendkulturen". Dabei werden sowohl das Modellprojekt gegen aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus als auch ein medienorientiertes Zeitzeugen-Projekt thematisiert.
Daniel Schneider stellt schließlich eine neue Wanderausstellung des „Archivs der Jugendkulturen" vor, die Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in verschiedenen Jugendszenen aufgreift.
Die LaG-Materialien für diese Ausgabe hat Grit Gierth zusammengestellt. Sie sind gut für den Einsatz in der außerschulischen Bildung geeignet, können aber auch für den Unterricht anregend sein.
Weiterhin möchte die Redaktion auf den aktuellen Call for Papers für die zweite Jahreshälfte 2012 aufmerksam machen, durch den wieder die Möglichkeit besteht, Beiträge zu einzelnen Ausgaben bei uns einzureichen.