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Geschichte schreibt der Sieger: Im Jahr 101 n. Chr. überschritt der römische Kaiser Trajan mit 11 Legionen die Donau, um gegen die immer wieder den Frieden am Limes des Römischen Reiches bedrohenden, im heutigen Siebenbürgen siedelnden Daker vorzugehen. Beide Parteien hatten mehrfach die Möglichkeit zu Friedensabschlüssen verstreichen lassen, da sie sich zum jeweiligen Zeitpunkt militärisch im Vorteil sahen. In zwei Kriegen (101–102 und 105–106 n. Chr.) sollte Trajan die Region schließlich einnehmen und als neue Provinz „Dacia“ in das Imperium eingliedern.
Die spärlich erhaltenen Angaben der römischen Quellen können nicht unabhängig überprüft werden. Von der Gegenseite, den Dakern, liegen weder schriftliche Nachrichten noch bildliche Darstellungen der Geschehnisse vor. Aus römischer Sicht berichtet immerhin der Geschichtsschreiber Cassius Dio, dessen Werk für die fraglichen Jahre allerdings nur in Auszügen überliefert ist, dass der dakische Anführer, König Decebalus, seine Nachbarvölker ringsum zur Hilfeleistung aufforderte:
„Dabei ließ er ihnen sagen, sie würden sich selbst, wenn sie ihn preisgäben, in Gefahr bringen, und es sei sicherer und leichter für sie, ihre Freiheit zu bewahren, wenn sie Seite an Seite mit ihm und ohne erst schlimme Erfahrungen gemacht zu haben, den Kampf bestünden; ließen sie hingegen sein Volk zugrunde gehen, dann müssten sie auch selbst, […] mit Unterwerfung rechnen“.[1]
Das Ergebnis war aus dakischer Sicht verheerend. Aus der gesamten römischen Welt – „ex toto orbe Romano“ – wurden Kolonisten nach Dakien gebracht, um hier zu siedeln. Allerdings musste Rom die neue Provinz nach ‚nur‘ etwa 165 Jahren Herrschaft wieder aufgeben.