Sport gilt als Integrationsmotor. Ethnische und andere Minderheiten sind im Sport – im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Bereichen – stark vertreten. Zugleich aber gehören rassistische, antisemitische oder homophobe Parolen etwa beim Fußball zum Alltag, wenn es darum geht, gegnerische Spieler:innen, Fans oder Schiedsrichter:innen abzuwerten.
Die Sektion wirft einen Blick in die Geschichte und fragt: War Diskriminierung im Fußball schon früher ein Problem? Wie spiegelte das Stadion damals die Stimmung in der Gesellschaft? Anhand ausgewählter Biografien wird veranschaulicht, wie etwa jüdische Sportler:innen die Sportkultur in Deutschland maßgeblich mitgeprägt haben, bis sie unter dem Druck der Nationalsozialisten aus ihren Vereinen ausgeschlossen, verfolgt und ermordet wurden. Erst Jahrzehnte nach Ende der NS-Diktatur begannen Wissenschaftler:innen, Journalist:innen, Fans und Vereine damit, diese Geschichte(n) genauer zu erforschen und an sie zu erinnern.
Ein ganz anderes Beispiel für Diskriminierung zeigt sich im Frauenfußball. Erst 1970 hob der DFB das Frauenfußballverbot in Deutschland auf. 1989 wurde als Siegprämie für den EM-Titel ein Kaffeeservice ausgelobt. Und noch heute verdienen Fußballerinnen viel weniger als ihre männlichen Kollegen.
Wir wollen daher wissen: Inwieweit kann der Blick in die Geschichte dabei helfen, für heutige Diskriminierung im Sport zu sensibilisieren? Und welche Möglichkeiten gibt es, die integrative Wirkung des Sports zu stärken? Jugendliche präsentieren ihre eigenen historischen Forschungen aus dem Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten »Bewegte Zeiten. Sport macht Gesellschaft«. Der Sporthistoriker Henry Wahlig ergänzt und ordnet die Beiträge ein.
Leitung: Kirsten Pörschke (Hamburg)