Die Podiumsdiskussion greift Fragen nach der Rechtfertigung von Machtsystemen und Gewalt in Bezug auf die imperialen Bestrebungen Russlands auf. Dabei geht es unter anderem um die Verantwortung der russischen Kultur an sich, aber auch konkret um die Bedeutung von Sprache bei der Marginalisierung von Gruppen. Die Panelisten, Botakoz Kassymbekova (Basel) und Juri Andruchowytsch (Ivano-Frankivsk) diskutieren zudem die Bedeutung der Orthodoxie im Zusammenhang mit der russischen imperialen Ideologie. Es moderiert Manfred Sapper (Berlin).
Jahrestagung der DGO 2024
Die Jahrestagung stellte zur Diskussion, inwiefern postkoloniale Ansätze gegenüber der Imperiumsforschung neue Erkenntnisse zur Erklärung von Politik und Gesellschaft im Osten Europas liefern. Es ging um das Verhältnis von Imperium und Gewalt, Integration und Desintegration sowie um Wohlstandsversprechen und Identität. Zum Auftakt sprachen der ukrainische Schriftsteller Juri Andruchowytsch und die Historikerin Botakoz Kassymbekova über biographische und historische Dimensionen von imperialer Herrschaft und kolonialer Erfahrung.