Was für Kalkriese spricht, ist die Tatsache, DASS dort eine wirklich große Schlacht stattgefunden hat. Das können die anderen Orte angesichts der Fundlage einfach nicht von sich behaupten. Ob es aber tatsächlich die Varusschlacht war??? Dazu gab es einfach zu viele Zusammenstöße mit den Germanen innerhalb des in Frage kommenden Zeitfensters.
Ein wichtiges Indiz sind auch die Funde menschlicher Knochen, die offensichtlich mehrere Jahre unbestattet im Wald auf dem Schlachtfeld gelegen haben. Das entspricht vollkommen dem Bericht des Tacitus, dass sich erst Jahre nach der Schlacht eine römische Expedition unter dem Feldherrn Germanicus in die Nähe des Schlachtfelds gewagt und die herumliegenden Gebeine förmlich bestattet habe. Das würde für Kalkriese als Ort der Varusschlacht sprechen.
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Auch ich habe große Probleme, eine unter den verschiedenen Ortsbestimmungen zu wählen. Immerhin gibt es mehr als 700 verschiedene Orte, an denen die Varusschlacht stattgefunden haben kann. Über mehrere Jahre habe ich mich mit dem Komplex befasst und schließlich ein kleines Buch geschrieben: "Das Geheimnis der Varusschlacht." im Zagara-Verlag, € 9,80, erschienen. Unter den Althistorikern werden meine Überlegungen diskutiert, aber hinter vorgehaltener Hand, weil der Bericht über die V. von Cassius Dio noch immer als maßgebend gilt. Schon Paul Höfer (1888, "Die Varusschlacht") hat diesen Text angezweifelt und als tendenziöse Darstellung erkannt. Jedoch kam er nicht gegen die Autorität von Prof. Dr. Theodor Mommsen an (1885, "Die römische Geschichte"). Weil es sehr schwer ist, einmal Gelerntes zu hinterfragen, wird noch lange über die Bewertung der verschiedenen, römischen Texte diskutiert werden.
Die neueste Veröffentlichung stammt von dem Althistoriker Dr. Peter Kehne in " Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 78/2009, S.135-180. Dort hat er seine Argumente zusammengestellt, warum am Kalkrieser Berg ein Kampf unter Caecina, einem Legaten von Germanicus, im Jahr 15 oder 16 n.Chr. stattgefunden hat.
Frau Tatjana Moor-Freber wird sicherlich bei Tacitus (Ann. I, 61) die pietätvolle Bestattung der zusammengelesenen Knochenreste der gefallenen Legionäre in einem Tumulus noch einmal nachlesen. Dort ist von nur einem Tumulus ( ein weiteres Mal in Ann. II, 7) die Rede. Also einem Bauwerk über der Erde und nicht von 8 (acht!!!) Knochengruben in der Erde. Außerdem war es zu der Zeit bei den Römern üblich, die Leichen(reste) zu verbrennen bevor die Asche weihevoll bestattet wurde. Brandspuren gibt es aber nicht in Kalkriese!