Die Feierlichkeiten zu 2000 Jahren Varusschlacht sind beendet, doch die Gelehrten aber auch Landes- und Lokalpolitiker führen einen seit Jahrzehnten andauernden Streit unbeirrt fort: Wo fand die Varusschlacht statt?
Vor allem Politiker möchten gerne, dass die berühmte Varusschlacht ausschließlich mit ihrem Land, Landstrich oder Ort in Verbindung gebracht wird. Denn wer sich als Schauplatz der vielzitierten Schlacht zwischen dem römischen Feldherrn Varus und dem Cheruskerfürsten Arminius präsentieren kann, dem winken nicht nur Fußnoten in der Wissenschaft sondern vor allem internationale Aufmerksamkeit und nicht zuletzt Touristen und neue Einnahmequellen.
Kein Wunder, dass die die Varusschlacht in einem gewissen Sinne noch bis heute tobt.
Was glauben Sie? Wo fand die Varusschlacht nun tatsächlich statt? Welche Theorie vom Ort des 2000 Jahre alten Geschehens halten Sie für überzeugend?
Reaktionen auf den Beitrag
Kommentar
wer es genauer wissen will, was wo im Jahre 9 n.Chr. geschah, der sollte mal die Internetseite
"VARUS-Theorie.npage.de" anschauen.
Beste Grüße
vom
Varus-Theorie-Team
Kommentar
vielen Dank für Ihren berechtigten Hinweis. Gerne möchte ich Ihnen und auch anderen Diskutanten kurz erläutern, warum wir als Redaktion bewusst auf eine differenzierte Darstellung der einzelnen Theorien verzichtet haben. Das hat im wesentlichen zwei Gründe: Die Darstellung der oft sehr komplexen Theorien würde das Format der Umfragen sprengen. Die Umfragen sind im Wesentlichen dazu gedacht, zu aktuell interessanten Fragen mit historischem Bezug kleinere Meinungsbilder einzuholen. Sie sollen letztlich vor allem dazu dienen, - das ist der zweite Grund - eine Diskussion anzuregen. Dabei ist jeder aufgerufen, offene Fragen zu beantworten. Wir freuen uns beispielsweise über jeden Beitrag, der das Für und Wider einzelner Theorien bespricht, so wie es beispielsweise Dipl.Ing. Peter Oppitz getan hat. Insofern sind wir Ihnen für Ihren Link zu "Clades Variana" sehr dankbar. Mit freundlichen Grüße, Ihre L.I.S.A.-Redaktion
Kommentar
http://www.clades-variana.com
Kommentar
Die neueste Veröffentlichung stammt von dem Althistoriker Dr. Peter Kehne in " Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde, 78/2009, S.135-180. Dort hat er seine Argumente zusammengestellt, warum am Kalkrieser Berg ein Kampf unter Caecina, einem Legaten von Germanicus, im Jahr 15 oder 16 n.Chr. stattgefunden hat.
Frau Tatjana Moor-Freber wird sicherlich bei Tacitus (Ann. I, 61) die pietätvolle Bestattung der zusammengelesenen Knochenreste der gefallenen Legionäre in einem Tumulus noch einmal nachlesen. Dort ist von nur einem Tumulus ( ein weiteres Mal in Ann. II, 7) die Rede. Also einem Bauwerk über der Erde und nicht von 8 (acht!!!) Knochengruben in der Erde. Außerdem war es zu der Zeit bei den Römern üblich, die Leichen(reste) zu verbrennen bevor die Asche weihevoll bestattet wurde. Brandspuren gibt es aber nicht in Kalkriese!
Kommentar
Ein wichtiges Indiz sind auch die Funde menschlicher Knochen, die offensichtlich mehrere Jahre unbestattet im Wald auf dem Schlachtfeld gelegen haben. Das entspricht vollkommen dem Bericht des Tacitus, dass sich erst Jahre nach der Schlacht eine römische Expedition unter dem Feldherrn Germanicus in die Nähe des Schlachtfelds gewagt und die herumliegenden Gebeine förmlich bestattet habe. Das würde für Kalkriese als Ort der Varusschlacht sprechen.
Kommentar
Was wird eigentlich aus dem Ergebnis der Abstimmung?
Kommentar
http://www.reclam.de/detail/978-3-15-018587-2
Kommentar