Schön, dass man im Netz noch eine vernünftige Diskussionsebene finden kann, nachdem sich der erste Rauch verzogen hat. Sie sprechen da einen wichtigen Punkt an. Wie vertragen sich Komplexität und Demokratie? Auf die Frage läuft es doch hinaus, oder? Nur ein Beispiel: Liest man ein wirtschaftshistorisches Fachbuch zur Finanzkrise der letzten Jahre und vergleicht das dann mit dem, was wir aus der Presse darüber wissen, tun sich Abgründe auf. Das bezieht sich nicht nur auf die Details, sondern - und das ist das Entscheidende - auf das komplette Verständnis. Das Verhältnis ist teilweise diametral. Es kommen je nach Medium zwei völlig verschiedene Geschichten heraus. Ich musste nach der Lektüre einige meiner vorherigen Sichtweisen revidieren, weil mir die Komplexität vielleicht bewusst war, ich dieser aber nicht einsortieren konnte. Wenn man davon ausgeht, dass die meisten Bürger ihre politischen Positionen davon abhängig machen, was vereinfachende Medien vermitteln, was faktisch teilweise grundfalsch ist, dann hat die Demokratie ein Problem. Sie haben recht, die Menschen müssen die Dinge verstehen können, zumindest nachvollziehen können, aber was tun, wenn aufgrund zunehmender Komplexität in einer globalen Welt, selbst die Entscheidungsträger nicht mehr verstehen, sondern nur noch wenige Experten, und diese auch nur auf ihren Feldern? Was ich damit sagen will: Pauschale Zuschreibungen - der Italiener, der Deutsche etc. - haben keine Aussagekraft. Sie vergiften mehr.
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Es gibt ein wahnsinniges Kommunikationsproblem - ich gehöre einer Generation an, die hinterfragt. Und ich mag es gar nicht, wenn auf diese Fragen die Antwort kommt "dumpfe Volksempfindung". Aber da ich eine Freundin volkstümlicher Beispiele bin:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article183535810/SPD-will-Benzin-und-Heizoel-deutlich-verteuern.html
AHA, Herr Scholz sagt: "Ein solches System dürfe insgesamt aber nicht zu einer Nettomehrbelastung für die Bürger führen."
Was heißt das jetzt (in einfachen Worten)? Ich habe eine Befürchtung - es heißt wir erhöhen die Steuern und dann gucken wir mal. Der Soli, vom dem seit 10 Jahren gesagt wurde, er wird 2019 entfallen, läßt grüßen. Komischerweise kann er wahrscheinlich die Benzin-Steuern dann schon zum 1.1.19 erhöhen, aber die Entlastung wird dann wohl für 2022 angekündigt. Usw,usw,usw...
Wo wir bei Scholz sind: er hat schon in den Raum gestellt, dass Deutschland 15 Mrd mehr aufgrund des Austritts von GB zur Verfügung stellt. Aha, wie sähe es damit aus, erst mal die Kosten zu reduzieren. Wir sind ein (großes) Land weniger...
Kurzum: ich gehe jeden Tag hart arbeiten. Mein Gehaltszettel sieht nicht super aus. Ich bin der Meinung ich habe ein recht nachzufragen, auch wenn dies andere als "unsolidarisch" sehen. Und was Herrn Schjolz betrifft - es muss schön sein in der Limousine herumszufahren und sich einen feuchten Kehricht darum zu kümmern, ob der Sprit 3, 4 oder 5 € kostet. Seine Putzfrau kann ja Fahrrad fahren, ist eh gesünder.