Alexander von Humboldts legendäre ›Kosmos-Vorträge‹ – gehalten 1827/28 in der Berliner Sing-Akademie, dem heutigen Sitz des Maxim Gorki Theaters – werden gern als Sternstunden in der Geschichte der Wissenschaftspopularisierung bezeichnet. Hunderte Berlinerinnen und Berliner zogen in den seinerzeit größten Vortragssaal der Stadt, um sie zu hören.
Der 2019 im Insel Verlag erschienene Band Alexander von Humboldt, Henriette Kohlrausch: Die Kosmos-Vorlesung an der Berliner Sing-Akademie präsentiert den zuverlässigen, vollständigen, anhand der Handschrift korrigierten Text der sechzehn Vorträge. In einem ausführlichen Vorwort erläutern die Herausgeber Christian Kassung, Professor für Kulturtechniken und Wissensgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, und Christian Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der BBAW, den kulturellen Hintergrund und aktuellen Forschungsstand zu den Vorträgen sowie deren wissenshistorische Bedeutung. Ausgewählte Faksimiles aus der Handschrift selbst und aus Humboldts Nachlass vermitteln einen Eindruck der historischen Quellen.
In ihrer Buchpräsentation diskutieren die beiden Herausgeber, welchen Anteil die erst kürzlich identifizierte Verfasserin der Nachschrift, Henriette Kohlrausch, an der Textgestalt der Vorlesung hat und welche Folgen sich daraus für die Frage der Autorschaft der ›Kosmos-Vorträge‹ ergeben.
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