Der chinesische Philosoph Zhu Xi (1130–1200) ist der einflussreichste Denker des sogenannten Neokonfuzianismus. In seinen Anschauungen und Werken verbinden sich ausgewählte Elemente der antiken chinesischen Lehren mit dem Denken einiger Gelehrter der ihm vorangegangenen Generation. Sein Einfluss war so groß, dass er bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts die chinesische Beamtenprüfung entscheidend geprägt hat.
Im Vordergrund des Vortrags steht Zhu Xis Hermeneutik, die er vor allem in Hinweisen an seine Schüler, »wie Bücher zu lesen seien« (dushufa), formuliert hat. Kennzeichnend für diese Hinweise sind zahlreiche Metaphern mit einer ausgeprägt sinnlichen Färbung. Weitere Elemente seiner Hermeneutik verdankt Zhu Xi – stets uneingestanden – dem Buddhismus.
Der Vortrag wird sich auf die von seinen Schülern überlieferten mündlichen Äußerungen Zhu Xis konzentrieren, denn dies eröffnet die Möglichkeit, dem Verhältnis zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit in seiner Hermeneutik ein wenig näher zu kommen.
Beginn: 18:00 Uhr
Anmeldung: https://fts.veranstaltungs-anmeldung.de/