Es geht. Man kann sich zu sechst zusammentun und dabei ruhig und sachlich über das Thema Postkolonialismus diskutieren. Unser jüngster Geschichtstalk mit den Historikerinnen Dr. Indra Sengupta und Prof. Dr. Antje Flüchter, mit der Soziologin Prof. Dr. Teresa Koloma Beck sowie den Historikern Prof. Dr. Uffa Jensen und Prof. Dr. Marko Demantowsky hat das gezeigt. Unserer Meinung nach ist es gelungen, ein Gespräch über ein vielfach kontrovers und emotional debattiertes Thema auf Verständigung und Klärung anzulegen und sich dabei über die postkoloniale Herausforderung für Wissenschaft und Gesellschaft nüchtern auszutauschen. Entsprechend groß ist jetzt schon das Interesse an unserem Videomitschnitt, der inzwischen abrufbar ist und in kurzer Zeit bereits mehr als 600 Mal aufgerufen wurde. Falls Sie mögen, verschaffen Sie sich mit einem Klick und ein wenig Zeit einen eigenen Eindruck.
Wo wir schon dabei sind, noch etwas in eigener Sache: Wir möchten Sie gerne auf den neuen Jahresbericht der Gerda Henkel Stiftung aufmerksam machen, der gerade frisch erschienen ist und nun sowohl in der traditionellen Printfassung vorliegt als auch digital aufgerufen werden kann - in zwei Varianten: im PDF-Format, das der gedruckten Fassung im Wesentlichen entspricht, oder aber auch als "echte" digitale Publikation, die zusätzlich Bildergalerien, Videos zu Veranstaltungen und Forschungsprojekten sowie weiterführende Links bietet. Auch hier lohnt der eine oder andere Klick.
Was haben wir sonst noch? Viele weitere lesens-, hörens- und sehenswerte Beiträge. Darunter nicht zuletzt eine neue Videoreihe, in der wir das von der Gerda Henkel Stiftung geförderte Forschungsprojekt der Politikwissenschaftlerin und Architektin Dr. Natalia Romik dokumentiert haben. Es geht dabei um die geheime Infrastruktur von Verstecken, die das Überleben von verfolgten Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs und unter deutscher Besatzung ermöglichten. Weniger um die konkrete Geschichte des von Verfolgung und Mord bedrohten Lebens, sondern mehr um allgemeine ethische Fragen menschlichen Lebens handeln die Interviews mit dem Medizinhistoriker und Medizinethiker Prof. Dr. Urban Wiesing einerseits sowie mit dem Philosophen Prof. Dr. Jan P. Beckmann andererseits. So grundsätzlich dabei die jeweiligen Ausgangspunkte sind, befassen sich doch beide Wissenschaftler mit nicht weniger aktuellen Problemstellungen als unser eingangs erwähnter Geschichtstalk. Überzeugen Sie sich bitte selbst.
Wir wünschen viel Freude bei der Lektüre, herzliche Grüße
Ihre L.I.S.A.Redaktion