Der 11. August wurde vor 100 Jahren zum Nationalfeiertag der Weimarer Republik erklärt. Konkret sollte der Tag an die Unterzeichnung der frisch durchgesetzten Reichsverfassung erinnern. Aber der neue Nationalfeiertag brannte sich nicht so richtig in die Köpfe der Zeitgenossen ein, was nicht zuletzt auch daran lag, dass er kein reichsweiter gesetzlicher Feiertag war. Es oblag den einzelnen Ländern des Reiches darüber zu entscheiden. Föderale Praktiken, die einem auch heute noch begegnen. Warum erzählen wir das? Weil uns heute das Angebot eines renommierten Historikers erreichte, mit ihm demnächst über den aktuellen Stand der Forschung zur Geschichte der Weimarer Republik zu sprechen. Wir haben das Gespräch natürlich zugesagt und halten Sie diesbezüglich gerne auf dem Laufenden.
Was gibt es noch zu berichten? Wir starten heute eine neue Projektdokumentation im Film: Lost Cities im Oman. In der Forschungsarbeit der Archäologin Dr. Stephanie Döpper von der Goethe-Universität Frankfurt am Main geht es um Lehmziegelsiedlungen, die im Zuge von Modernisierungsprozessen in den 1970er Jahren dauerhaft verlassen wurden. Im Team mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Kultursoziologie sowie aus den Islamwissenschaften versucht Dr. Stephanie Döpper zu verstehen und zu erklären, warum die lokale Bevölkerung in Zentraloman die Geistersiedlungen nicht mehr bewohnen will, gleichzeitig aber darauf besteht, diese zu erhalten. Welche Bedeutung haben also diese verlassenen Lehmziegelsiedlungen? Der heutigen Episode folgen in den kommenden Wochen fünf weitere.
Eine weitere kleine Videoreihe hat am vergangenen Sonntag begonnen. Im Zuge des von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Projekts African Roots hat die Deutsche Welle in Zusammenarbeit mit afrikanischen Historikern und Historikerinnen animierte Videoclips produziert, in denen Persönlichkeiten der Geschichte Afrikas kurz vorgestellt werden. Nachdem zuletzt bedeutende afrikanische Frauen im Zentrum der Clips standen, dreht sich in der neuen Reihe alles um den transatlantischen Sklavenhandel. Anlass dafür ist der Internationale Tag der Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung am kommenden 23. August. In diesem Zusammenhang erinnern wir noch einmal an den umfassenden Beitrag zum Sklavenhandel des Historikers Dr. Magnus Ressel sowie an unsere Videodokumentation über den Sklavenhändler Friedrich Romberg.
Abschließend noch ein Abstecher in die Kunst bzw. zur Kunstgeschichte. In der Bonner Bundeskunsthalle war bis Ende Juli eine kleine Ausstellung über den Kunst- und Kulturwissenschaftler Aby Warburg zu sehen, genauer: über seinen berühmten Bilderatlas Mnemosyne. Nun diskutierten in einer Videoschalte die Kunst- und Kulturwissenschaftler Prof. Dr. Sigrid Weigel, Prof. Dr. Uwe Fleckner, Prof. Dr. Horst Bredekamp, und Prof. Dr. Andreas Beyer über Warburgs Bilderatlas. Den Beitrag finden Sie bitte in unserer Übersicht. Und um die oben eingeworfenen 100 Jahre wieder aufzufangen, weisen wir schließlich noch auf unser Interview mit dem Kunsthistoriker Dr. Johannes Vincent Knecht über die gegenwärtige 100-Jahre-Joseph-Beuys-Rezeption hin, die seiner Meinung nach eine andere sein könnte. Aber bitte machen Sie sich selbst ein Bild.
Mit herzlichen Grüßen aus dem Rheinland
Ihre L.I.S.A.Redaktion