Das Gespräch widmet sich der Frage nach der Migration von Bildern, Formen und Ideen, wie sie der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2013 geförderte internationale Forschungsverbund Bilderfahrzeuge. Aby Warburg’s Legacy and the Future of Iconology untersucht. Ausgangspunkt ist dabei Warburgs Bilderatlas Mnemosyne, wobei die aktuelle und künftige Tauglichkeit von Warburgs Dispositiv der Bilderreihen für die kunst- und bildgeschichtliche Praxis im Fokus steht.
Der Forschungsverbund Bilderfahrzeuge – benannt nach einer von Warburg geprägten Metapher zur Umschreibung der Migrationsdynamik von Bildern, Artefakten, Formen und Ideen – widmet sich in zahlreichen Einzelstudien dieser Bild-Bewegung durch Raum und Zeit in transkultureller und interdisziplinärer Perspektive. Der Forschungsverbund insistiert dabei auf der Wirkmacht des Bildlichen, der er zutraut, die Verhältnisse stärker zu bestimmen, als dass sie von diesen bestimmt würde, und begreift diese Autonomie des Bildes als genuinen Beitrag zu einer allgemeinen Kulturwissenschaft. Warburgs Bilderatlas soll im Rahmen dieser Veranstaltung auf sein exemplarisches, ungebrochen wirkmächtiges Erkenntnispotenzial hin befragt werden, ebenso wie auf die Anwendbarkeit seines Verfahrens auf außereuropäische Kunst- und Kulturräume.