Die Themen, die uns derzeit in der Redaktion beschäftigen, könnten vielfältiger kaum sein. Einige Anlässe sind erfreulich, andere weniger. Wichtig ist uns dabei, den unterschiedlichen Themen aus einer wissenschaftlichen Perspektive zu begegnen - nüchtern, sachlich und unter verschiedenen Sichtweisen. Das gilt unter anderem auch für unsere neuen Beiträge infolge des Krieges in der Ukraine. Der Historiker Dr. Grzegorz Rossoliński-Liebe von der FU Berlin hatte einige Tage vor Kriegsausbruch in unserem Wissenschaftsportal einen Essay über die gespaltene Erinnerung an Stepan Bandera in der Ukraine veröffentlicht. Dieser Beitrag wurde inzwischen mehr als 80.000 Mal aufgerufen. Nun hat er gemeinsam mit dem Historiker Dr. Bastiaan Willems, derzeit Gastwissenschaftler am Lehrstuhl für Zeitgeschichte des Historischen Seminars der LMU München, einen weiteren Essay verfasst. Darin setzen sich beide Wissenschaftler mit den propagierten Kriegsgründen des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, auseinander. Sie finden den Beitrag in unserer Übersicht.
In Kriegen wie aktuell dem gegen die Ukraine geraten auch kulturelle Güter ins Fadenkreuz kriegführender Parteien. Deren Zerstörung ist immer wieder Teil der jeweiligen Kriegsstrategie. Warum das so ist und was gegen Kulturgutvernichtung unternommen werden kann, darüber haben wir mit dem Restaurator und Reserveoffizier der Bundeswehr Alexander Gatzsche von der Nichtregierungsorganisation Blue Shield Deutschland ein Interview geführt. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob und was das Militär in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft zum Kulturgüterschutz beitragen kann. Bei der Gelegenheit weisen wir auf unser Gespräch über die Geschichte der Kulturzerstörungen mit dem Prähistoriker und Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Prof. Dr. Hermann Parzinger, hin, der demnächst Zu Gast bei L.I.S.A. sein wird. Die Videoaufzeichnung werden wir zeitnah veröffentlichen.
Themenwechsel. In den vergangenen Wochen haben wir auf eine neue Videoreihe hingearbeitet, über die wir in unseren Newslettern immer wieder kurz berichtet haben: Kunstgeschichten. Nun ist die erste Episode erschienen. Darin stellt die Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin Dr. Julia Voss das Werk "Series VIII" (1920) der schwedischen Künstlerin Hilma af Klint in der Neuen Nationalgalerie Berlin vor. Weitere Episoden folgen in den kommenden Wochen, darunter mit Objekten unter anderen von Joseph Beuys, Marcel Duchamp und Albrecht Dürer. Eine andere neue Videoreihe haben wir vor wenigen Minuten gestartet. In ihr geht es um das von der Gerda Henkel Stiftung geförderte Projekt der Historikern Dr. Steffi de Jong von der Universität zu Köln. Ihr Thema: Performter Historismus - Reenactments im 19. Jahrhundert. In der ersten Episode erfahren Sie, was Reenactments waren und sind.
Zum Abschluss noch etwas Sport: In einem weiteren von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsprojekt untersucht der Sportwissenschaftler Dr. Sebastian Dietrich von der Universität Leipzig die Ernährung von Sportlern in der Antike. Was galt damals als leistungsfördernd? Auf welche Lebensmittel setzten die Athleten des Alten Griechenlands? Das Projekt werden wir redaktionell begleiten - geplant sind unter anderem Experimente, in denen Probanden sich nach antiken Plänen ernähren und danach trainieren werden. Wir bleiben am Ball und halten Sie darüber natürlich auf dem Laufenden.
Mit herzlichen Grüßen aus Düsseldorf
Ihre L.I.S.A.Redaktion