Poniemieckie heißt in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Karolina Kuszyk beschreibt die damaligen deutsch-polnischen Verhältnisse und fragt, ob die deutsche Vorkriegsgeschichte dieser Gebiete für die heute dort lebenden Polen von Bedeutung ist und wie sie reflektiert wird. Das Buch ist auch als eine Geschichte oder Anthropologie der Dinge zu sehen: Es erzählt darüber, wie man mit dem Fremden – gegenwärtig als Alltagsgegenstände wie Geschirr, Bücher, Gemälde und Postkarten – im Eigenen umgeht.
In den Häusern der anderen. Spuren deutscher Vergangenheit in Westpolen
15.11.2023 | Württembergische Landesbibliothek Stuttgart und online
Karolina Kuszyk (Jg. 1977) ist freiberufliche Autorin, Übersetzerin und Lehrbeauftragte, u.a. an der Europa-Universität Viadrina. Sie schreibt und publiziert in beiden Sprachen, z. B. für Die Zeit Online, Deutschlandradio Kultur und Funkhaus Europa. Ins Polnische übersetzte sie Max Frisch, Ilse Aichinger, Karen Duve und Bernhard Schlink. 2020 wurde „In den Häusern der anderen“ mit dem Arthur-Kronthal-Preis ausgezeichnet.
Mittwoch, 15. November 2023, 18 Uhr
Teilnahme vor Ort in der Württembergischen Landesbibliothek, Saal (Konrad-Adenauer-Str. 10, 70173 Stuttgart) oder online über den Zugangslink: https://bitbw.webex.com/meet/wlb