Lange Jahre galt in der wirtschaftsgeschichtlichen Forschung es als Tatsache, dass der Rhein als Verkehrsstraße vor 1815 keine größere volkswirtschaftliche Bedeutung für die Anliegerregionen besaß, weil der Schiffstransport durch zahllose Zölle, Abgaben und Stapelrechte faktisch unmöglich gemacht wurde. Neuere Archivfunde und mehrere Forschungsarbeiten der letzten Jahre zeigen hingegen, dass sich der Schiffsverkehr auf dem Rhein nach 1740 deutlich belebte und zahlreiche Gebiete entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse mit Amsterdam und der atlantischen Weltwirtschaft verband. Der Vortrag wird diese Entwicklung anhand sowohl einer neuen Datengrundlage als auch mehrerer Fallbeispiele nachzeichnen und zudem kurz auf die Bedeutung des Rheins als interdisziplinäres Untersuchungsobjekt seit der Mitte des 18. Jahrhunderts eingehen.
Die Veranstaltung
Das Forum Neuzeit des Instituts für Geschichtswissenschaften wird jedes Semester durch die Lehrstühle für Geschichte der Frühen Neuzeit, Neuere Geschichte, Neueste Geschichte und Geschichte und Kulturen Osteuropas der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf veranstaltet und dient der Vorstellung und Diskussion aktueller Forschungsvorhaben und Ergebnisse eines wechselnden Oberthemas. Im Sommersemester 2022 widmet sich die Vortragsreihe ganz dem Rheinland und seiner lokalen und internationalen Bedeutung.
Die Vorträge finden jeden zweiten Dienstag vom 12. April bis zum 5. Juli ab 16.30 Uhr im Hörsaal 2E der Heinrich-Heine-Universität statt.