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Nur mit Mühe lassen sich die in der Frankfurter Schirn ausgestellten Werke unter den Titel „Glanz und Elend der Weimarer Republik“ subsumieren. Der Titel (wahrscheinlich von Balzac übernommen), klingt natürlich attraktiver als einfach „Das Elend der Weimarer Republik“, ist jedoch, nimmt man das Gros der ausgestellten Werke, irreführend. Es dominieren Elend, körperliche und seelische Verkrüppelung, Hässlichkeit und Perversion. Das mag eine einseitige und zugespitzte Sichtweise der Weimarer Republik sein, zeigt aber authentisch, wie Künstler wie George Grosz, Otto Dix, Georg Scholz, Karl Hubbich, Elfriede Lohse-Wächter, Kate Diehn-Bitt und viele andere die angeblichen „goldenen Zwanziger“ sahen. Ein Gegengewicht bilden die eher verhaltenen, fast „klassischen“ Arbeiten von Christian Schad, Andreas Hofer oder Franz Radziwill. Insbesondere die Arbeiten von Schad, etwa Halbakt oder Lea Bondi (1927) mit ihrer geradezu altmeisterlichen Präzision und ihren kunstvollen Lasurglanz scheinen fast einer anderen Welt anzugehören.
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Kommentar
Armut durch unterbezahlte Arbeit, Angst, großer Reichtum, Dekadenz, politische Radikalisierung, gesellschaftliche Ignoranz, Schönreden, Wegsehen - all´ dies sind die Zutaten einer gefährlichen Entwicklung, wie sie auch die Gesellschaft der Weimarer Republik prägten. Die Folgen sind bekannt.