Sie haben auch am 1. Geistes Slam vor gut einem Monat in der Universität Konstanz teilgenommen - in unterschiedlichen Rollen. Dr. Henning Börm als Vortragender und Mario Müller als Moderator der Veranstaltung. Wir haben beide nach ihren Eindrücken befragt und wollten vor allem wissen, wo sie Nutzen und Grenzen von einem Geistes Slam sehen.
"Eine andere Form von Lehre und Kommunikation"
[14:03:47] L.I.S.A.: Herr Dr. Börm, Herr Müller, Sie haben am 1. Geistes Slam vor rund einem Monat in Konstanz teilgenommen. In unterschiedlichen Rollen, oder?
[14:04:11] Mario Müller: Genau. Herr Börm war Teilnehmer, ich habe den Slam moderiert.
[14:04:23] Dr. Henning Börm: So ist es. Meine Chance auf Blamage war größer.
[14:04:35] L.I.S.A.: Und? Haben Sie sich blamiert?
[14:05:09] Dr. Henning Börm: Das liegt vermutlich im Auge des Betrachters. Das Publikum scheint den Auftritt gut gefunden zu haben.
[14:05:33] Mario Müller: Jetzt stapelt er natürlich tief. Sie haben ihn ja nicht umsonst - deutlich - zum Sieger gekürt.
[14:06:25] L.I.S.A.: Ach so. Sie haben den Slam also gewonnen. Doch bevor wir dazu noch ausführlicher kommen - was hat Sie daran gereizt, an einem Geistes Slam teilzunehmen?
[14:09:01] Dr. Henning Börm: Ich fand die Idee, auf diese Weise die Attraktivität der Geisteswissenschaften einer breiteren Öffentlichkeit zu demonstrieren, reizvoll. Das klingt jetzt so platt. Aber wir wissen alle, dass diese Fächer in die Defensive gedrängt worden sind in einer Zeit, in der viele zunächst nach ökonomischen Vorzügen fragen. Und so ein Slam schien mir eine Möglichkeit zu sein, als Geisteswissenschaftler in die Offensive zu gehen.
[14:09:55] L.I.S.A.: Was hat Sie, Herr Müller, daran interessiert? Sie haben moderiert - auch aus einer besonderen Affinität zu den Geisteswissenschaften?
[14:12:31] Mario Müller: Ich bin selbst Geisteswissenschaftler; ich habe meinen Abschluss in Konstanz gemacht. Ich sehe auch, dass in den letzten Jahren nur noch direkter monetärer Nutzen in den Vordergrund gestellt wird und die Geisteswissenschaften ihr höchstes Ansehen aus früheren Zeiten nahezu vollständig eingebüßt haben. Obendrein sah ich es aber auch als eine Chance, eine andere Form von Lehre und Kommunikation zu propagieren.
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