Einige der frühesten und bedeutendsten Beispiele kirchlicher Kunst Äthiopiens sind in der Region Tigray zu finden. Während die Felskirchen im etwa 500 Kilometer entfernten Lalibela durch Wallfahrten, Tourismus und wissenschaftliches Interesse einen internationalen Bekanntheitsgrad erlangt haben, sind die über hundert Kirchen in Tigray mit ihren einzigartigen Wandgemälden außerhalb Äthiopiens weitestgehend unbekannt. Sie sind jedoch auch besonders gefährdet durch Steinstürze und bröckelnden Wände, sodass ein Fünftel der Gemälde bereits in den letzten 50 Jahren zerstört wurde. Die Direktorin des Ethiopian Heritage Fund, Blair Priday, widmet sich mit ihrem Team in einem von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Projekt der Archivierung und dem Schutz dieser exeptionellen Wandgemälde. Dabei wird dem Team jedoch ein gewisses Maß an Kletterkünsten abverlangt, denn der Aufstieg zu den Felskirchen in mehr als 2500 Meter Höhe ist nicht ungefährlich.
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