Die Dekolonisation der europäischen Museen stand in den letzten Jahren im Zentrum einer hitzigen Debatte, die sich in Deutschland vor allem auf das Humboldt-Forum konzentrierte. In den Kölner Vorträgen zur Neueren Geschichte, die von Prof. Dr. Ulrike Lindner und Dr. Juliane Hornung organisiert wurden, wollen wir uns diesem Thema wissenschaftlich nähern und unterschiedliche Dimensionen dieses Diskurses beleuchten. Wir stellen historische, ethnologische und museumspraktische Ansätze vor, nehmen unterschiedliche Weltregionen in den Blick und fragen zudem nach den zukünftigen Perspektiven dieses Forschungsfeldes.
Decolonize! Debatten um Provenienz und Restitution
Kölner Vorträge zur Neueren Geschichte im Sommersemester 2022
Die Vortragenden
Dr. Larissa Förster (Berlin) ordnet die aktuellen postkolonialen Restitutionsforderungen historisch ein und entwirft Vorstellungen für künftige Auseinandersetzungen mit dem Thema. Dr. Mirjam Brusius (London) widmet sich den Altertumswissenschaften am Beispiel Ägyptens und verbindet dies mit Debatten zur Dekolonisation von Museen. Dr. Christine Howald (Berlin) beschäftigt sich mit der öffentlichen Auseinandersetzung um marginalisierte asiatische Sammlungen und problematisiert deren spezifische Herausforderungen. Nanette Snoep (Köln) geht das Thema museumspraktisch an und berichtet über die am Rautenstrauch-Joest-Museum gezeigte Ausstellung „Resist!“ und deren Versuche, ethnologische Museen zu dekolonisieren.