Nach zehnjähriger Laufzeit ist das Sonderprogramm "Zentralasien" der Gerda Henkel Stiftung in das Basisprogramm der Stiftung überführt worden. Vom 4. bis zum 6. Juni 2014 trafen sich zu diesem Anlass 80 Stipendiatinnen und Stipendiaten in Berlin. Sie kamen aus Usbekistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan, der Mongolei, China, Russland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Deutschland und den USA. Ziel war es, gemeinsam auf die Förderzeit zurückzublicken, über die Entwicklung der Wissenschaft in Zentralasien nachzudenken und Perspektiven und Netzwerke für künftiges Forschen in der Region zu entwickeln. Ein filmischer Rückblick:
Abschlusskonferenz - ein kleiner Einblick in das Programm
Nach der Begrüßung durch Dr. Michael Hanssler, Vorsitzender des Vorstands der Gerda Henkel Stiftung, hatten alle Teilnehmer die Gelegenheit, bei einem Speed-Dating sich selbst und ihre Projekte vorzustellen. Prof. Dr. Nicola Di Cosmo, Princeton, führte anschließend im Rahmen des Eröffnungsvortrags sein Publikum in die Mongolei des Dschingis Khan.
Am zweiten Konferenztag teilten sich die Stipendiatinnen und Stipendiaten auf drei unterschiedliche Workshops zu auf: Prof. Dr. Natalia Polosmak, Novosibirsk, sprach über die Erforschung und Restaurierung von Textilien aus Xiongnu-Kurganen, Prof. Dr. Tim Epkenhans, Freiburg, entwickelte mit seiner Gruppe "Research Standards on Islam in Central Asia" und Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Berlin, diskutierte mit den Teilnehmern ihres Workshops anhand unterschiedlicher Beispiele über das Thema "Wieviel Geschichte ist in der Gegenwart, und wie viel Gegenwart ist in der Geschichte?".
Am Nachmittag versammmelten sich alle wieder im Plenum, um mit drei fachlich untrschiedlich besetzten Panels über Stand und Perspektiven der Forschung in Zentralasien ins Gespräch zu kommen: Prof. Dr. Anke von Kügelgen, Bern, leitete das Gespräch zur Neueren Geschichte und wurde unterstützt von Prof. Dr. Ingeborg Baldauf, Prof. Dr. Tim Epkenhans und Dr. Bakhodir Sidikov. Prof. Dr. Jürgen Paul, Halle, besetzte gemeinsam mit Dr. Larisa Dodkhudoeva, Duschanbe, Prof. Dr. Ashirbek Muminov, Astana, und Dr. Nuryogdy Toshov, Taschkent, die Geschichte der mittelalterlichen Epoche. Prof. Dr. Hermann Parzinger, Berlin, führte am Beispiel Frankreich (Dr. Laurianne Bruneau), Turkmenistan (Dr. Aydogdy Kurbanov) und Russland/Mongolei (Prof. Dr. Natalia Polosmak) in die Problematik der Ausbildung von Archäologen und die Voraussetzungen für internationale Kooperationen in diesem Fach ein.
Der Tag endete mit einer Bootsfahrt über Landwehrkanal und Spree durch das sommerliche Berlin. Am abschließenden Freitag erkundete ein Teil der Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen einer geführten Tour die Stadt, ein anderer Teil unternahm einen Rundgang über die Berliner Museumsinsel. Wir hoffen, alle sind gut wieder in ihre Heimatorte zurückgekommen und behalten wie wir die Konferenz in schöner Erinnerung!