Mit der Ostfront im Ersten Weltkrieg und der ukrainischen Staatswerdung 1917/1918 beschäftigt sich der Vortrag „The Entangled Eastern Front in World War I and the Making of the Ukrainian State“. Der auf ukrainische und russische Geschichte spezialisierte Historiker Mark von Hagen (University of Arizona) beschreibt die Staatswerdung als ein gemeinsames Projekt von ukrainischen Eliten, Diplomaten, militärischen Befehlshaber und anderen politischen Akteuren in Deutschland und Österreich-Ungarn sowie in Frankreich und Großbritannien und auch der neuen bolschewistischen Regierung in Petersburg.
Von Hagen knüpft mit dem Vortrag an die Studie von Christopher Clark „Die Schlafwandler“ über den Ausbruch des Ersten Weltkrieges an. So wie dieser untersucht, wie der Krieg ausgebrochen ist, fragt von Hagen danach, wie er geendet ist. Mit Blick auf die Verhandlungen, die zur Gründung der Ukrainischen Volksrepublik geführt haben, stellt von Hagen die These auf, dass die Verhandlungspartner unter Druck von innen und außen und zugleich ohne festgelegte Ziele agiert hätten.
Im Zuge der Veranstaltung wird der Historiker Frank Sysyn (University of Alberta) ein Themenheft der Harvard Ukrainian Studies vorstellen, das die Beiträge der Konferenz „Religion, Nation und Säkularismus in der ruthenischen bzw. ukrainischen und weißrussischen Kultur der Neuzeit“ versammelt, die im Juni 2010 organisiert vom Internationalen Graduiertenkolleg "Religiöse Kulturen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts" und der Ukrainischen Freien Universität in München stattgefunden hat.
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Zeit: Dienstag, 01.07.2014 18:00 - 20:00
Ort: LMU Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Platz 1, Raum M114, 80539 München