Die 22. Arbeitstagung des „Interdisziplinären Forums Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit“ widmet sich der jüdischen Familie. Die Wahl fiel damit auf ein zentrales Thema, ermöglicht doch die soziale Institution Familie Anknüpfungspunkte an nahezu alle Bereiche der Gesellschaft. Neben Überlegungen zu Geschlechterrollen und Familienformen werden unterschiedliche Netzwerke und familiäre Verbindungen im Zentrum stehen. Die Bandbreite reicht dabei von Heiratsnetzwerken und familienbedingter Mobilität über wirtschaftliche Verflechtungen bis hin zu innerfamiliären Konflikten und Misserfolg. Welche Rolle nahmen Frauen ein? Wie lassen sich familiäre Netzwerke rekonstruieren? Welche Beispiele für Konkurrenz und Kooperation zwischen Mitgliedern derselben Familie bzw. unterschiedlichen Familien lassen sich finden? Wie gestaltete sich das Familienleben? Die Untersuchungsräume der Vorträge erstrecken sich dabei über ganz Aschkenas und nach Norditalien, reichen vom 16. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
Online-Tagung: Die jüdische Familie in der Frühen Neuzeit (Interdisziplinäres Forum Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit)
02/05/2022 – 02/06/2022 | Online
Das „Interdisziplinäre Forum Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit“ wird seit dem Jahr 2000 durch einen Arbeitskreis aus HistorikerInnen, JudaistInnen und VertreterInnen weiterer Fächer veranstaltet. Im Mittelpunkt der jährlichen Tagungen steht die Diskussion aktueller Fragestellungen und Forschungsvorhaben. Das Forum widmet sich Themen vom späten Mittelalter bis zum frühen 19. Jahrhundert und ist offen für alle, die sich wissenschaftlich mit dieser Epoche der jüdischen Geschichte und Kultur befassen.
Weitere Informationen: https://www.forum-juedische-geschichte.de
Programm
Samstag, 5. Februar 2022
8:45 Uhr Ankommen im digitalen Raum und Technik-Einführung
9:00 Uhr Begrüßung
9:30–13:00 Uhr
Moderation: Christian Porzelt
Christian Porzelt und Franziska Strobel: Einführung
Mirjam Thulin, Mainz/Frankfurt am Main: „Von Generation zu Generation“ oder Diskontinuitäten? Jüdische Familienforschung damals und heute
Franziska Strobel, Eichstätt: Heiratsmuster in der jüdischen Gemeinde Fürth. Rekonstruktion familiärer Netzwerke mit einer Graphdatenbank
Pause
Moderation: Mirjam Thulin
Samuela Marconcini, Empoli/Florenz: Jewish marriages in Florence, Italy (XVII-XIX centuries). The ketubbot of the „Nazione Israelitica“
Paola Ferruta, Paris/Berlin: Zur Familiengeschichte der jüdischen Frauen in Triest um 1800. Die Hierschels, die Levis und die Koens
13:00 Uhr Mittagspause. Möglichkeit zum Austausch im virtuellen Pausenraum
14:30–18:30 Uhr
Moderation: Maximilian Grimm
Ivo Köth, Trier: Vom Scheitern einer Familie. Ein jüdischer Erbstreit im Frankfurt des frühen 16. Jahrhunderts und seine Folgen
Tobias Stampfer, Eichstätt: Wirtschaftliche Verflechtung und innerfamiliärer Konflikt. Simon von Günzburg und sein Familienverband im 16. Jahrhundert
Pause
Moderation: Christoph Cluse
Marie Bunatová, Prag: Familienbedingte Mobilität zwischen aschkenasischen Gemeinden im Europa der Frühen Neuzeit am Beispiel der jüdischen Gemeinde Prag
Rainer Josef Barzen, Münster: Über Länder zerstreut. Schlomo Luria (1510–1573) in Selbstzeugnissen zu seiner Familie in Polen und Deutschland im 16. Jahrhundert
18:30 Uhr Lockerer Austausch im virtuellen Pausenraum
Sonntag, 6. Februar 2022
9:30–12:30 Uhr
Moderation: Rotraud Ries
Christian Porzelt, Eichstätt: Esther und ihre Töchter. Geschlechterrollen und Wirtschaftstätigkeit jüdischer Frauen in der Vormoderne
Birgit Klein, Heidelberg: Keine ‚heilen‘ Familien. Alleinerziehende Frauen und Männer und Patchworkfamilien in der Frühen Neuzeit
Pause
Zusammenfassung und Diskussion
Themenfindung für 2023
13:00 Uhr Ende der Tagung
Tagungsleitung
- Dr. Christoph Cluse (Arye Maimon-Institut für Geschichte der Juden, Universität Trier)
- Maximilian Grimm (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
- Christian Porzelt (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
- Dr. Rotraud Ries (Johanna-Stahl-Zentrum für jüdische Geschichte, Würzburg)
- Franziska Strobel (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
- Dr. Mirjam Thulin (IEG Mainz/Goethe Universität Frankfurt)
- Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)
Tagungskosten
Onlineteilnahme 20,00 €
Anmeldung und Rückfragen
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
– Geschäftsstelle –
Fachbereich Geschichte
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 600
E-Mail: geschichte@akademie-rs.de
Anmeldung: www.akademie-rs.de/vakt_24157
Die Anmeldung erbitten wir schriftlich spätestens bis zum 02.02.2022. Sie erhalten eine Anmeldebestätigung. Bei Rücktritt von der Anmeldung am 03./04.02.2022 (Eingangsdatum) stellen wir Ihnen die Hälfte der Tagungskosten in Rechnung, danach bzw. bei Fernbleiben die Gesamtkosten.
Online-Veranstaltung
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Die Tagung findet über Zoom statt, der informelle Austausch über die Plattform Wonder. Mit der Teilnahme akzeptieren Sie die Datenschutzrichtlinien von Zoom gemäß zoom.us/de-de/privacy.html sowie von Wonder gemäß wonder.me/policies/privacy-policies.
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