Es ist aufschlussreich, die Grundlinien der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland seit dem späten Kaiserreich nachzuzeichnen und nach den sie langfristig bestimmenden Faktoren im europäischen Vergleich zu fragen. Dabei zeigt sich eine erstaunliche Kontinuität, nicht nur in der ökonomischen Konstellation, sondern auch in der europäischen Arbeitsteilung. Deutschlands ökonomischer Sonderweg war und ist stets auch ein europäisches, ja weltwirtschaftliches Ereignis, dessen zumeist politisch gesteuerte gegenwärtige Wahrnehmung seiner historischen Komplexität nicht gerecht wird.
Prof. Dr. Werner Plumpe ist seit 1999 Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Mit zahlreichen Publikationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik zählt er zu den kritischen Begleitern des politischen Geschehens in der Bundesrepublik Deutschland und Europa; zuletzt erschien: "Carl Duisberg 1861–1935. Anatomie eines Industriellen" (München, 2016).
Montag, 03.07.2017 | 18:30 Uhr | Hörsaal M018 (Hauptgebäude)
Einführung: Prof. Dr. Martin H. Geyer