Es ist für Rheinländer ein weiter Weg nach Gut Siggen in Ostholstein, dem abgeschiedenen Tagungszentrum der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. - nur einen kurzen Spaziergang von der Küste der Ostsee entfernt. Gelegen zwischen Land und Meer ein idealer Ort für uns, um sich hier mit anderen Stiftungen über Fördertätigkeiten und Kommunikationspraktiken in Klausur zu begeben und sich untereinander auszutauschen.
Abgeschieden lebte einst auch der umstrittene Staatsrechtler Carl Schmitt - nicht in Ostholstein sondern tief im Sauerland, genauer in Plettenberg. Die Landschaft des Rheinischen Schiefergebirges hat Schmitt in Aufsätzen und in seiner berühmten Schrift “Land und Meer” beschrieben. Nach seiner Entlassung als Hochschullehrer 1945 und aus der Zeugenhaft im Nürnberger Justizgefängnis 1947 zog er sich hierhin zurück. Während einige ihn danach als "Kronjurist des Nationalsozialismus" diskreditiert sahen, gestehen andere seinem Denken bis heute höchste Aktualität zu, so auch der Poltikwissenschaftler Prof. Dr. Philip Manow. In seinem Buch "Nehmen, Teilen, Weiden. Carl Schmitts politische Ökonomien" widerspricht er der gängigen Wahrnehmung Schmitts als eines unsystematischen und widersprüchlichen Denkers und ordnet dessen Werk als kohärente Denkbewegung ein. Hierzu haben wir ihm unsere Fragen gestellt.
In einer neuen Folge unseres Podcasts Was wäre gewesen? haben wir uns wieder einmal in die kontrafaktischen Fluten der Geschichte gestürzt und uns gefragt, was gewesen wäre, wenn der spätere preußische Ministerpräsident und Reichskanzler Otto von Bismarck bei einem Badeausflug an der franzöischen Atlantikküste ertrunken wäre. Hätte es die deutsche Einheit dann noch gegeben? Wäre Bismarck, damals noch preußischer Gesandter in Paris, der Nachwelt in Erinnerung geblieben?
Tatsächlich in Vergessenheit geriet - und das über mehrere Jahrhunderte - der Name des spätmittelalterlichen Künstlers Stefan Lochner. In einer neuen Folge der Kunstgeschichten sprechen wir mit dem Kunsthistoriker Matthias Deml über die Wiederentdeckung Lochners als bedeutendsten Vertreter der Kölner Malerschule und sein wichtigstes Werk, den Altar der Stadtpatrone im Kölner Dom.
Mit herzlichen Grüßen von der Ostsee
Ihre L.I.S.A.Redaktion