Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns. Oder: Berlin, Berlin, wir waren in Berlin. Einen Pokal gab es dabei nicht zu gewinnen, aber für uns als Redaktion viele neue Erfahrungen, Begegnungen und Inhalte. Wo genau? Zunächst am Mittwoch in Kreuzberg im Werkbundarchiv - Museum der Dinge, wo wir eine weitere, und eher außergewöhnliche Folge der beliebten Videoreihe Kunstgeschichten abgedreht haben. Tags darauf ging es in den früheren Dresdener Bahnhof, heute STATION Berlin, wohin der Bundesverband Deutscher Stiftungen bis Freitag zum Deutschen Stiftungstag eingeladen hatte - auch anlässlich seines 75-jährigen Bestehens. Von besonderem Interesse war für uns unter anderen eine Veranstaltung zum Thema Stiftungskommunikation und Transformationsnarrative.
Narrative der Aufklärung und deren Transformation zu einer Aufklärung 2.0 waren dann am Samstagabend das thematische Leitmotiv des diesjährigen Salons Sophie Charlotte in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dessen Hauptförderin die Gerda Henkel Stiftung gemeinsam mit der Fritz Thyssen Stiftung ist. In mehr als 70 Programmpunkten mit Diskussionen, Lesungen, Ausstellungen und Präsentationen teilten Gäste aus Wissenschaft, Kultur und Kunst ihre Gedanken über die Tradition und die Zukunft der Aufklärung mit dem Publikum. Wie in den vergangenen Jahren auch haben wir als Medienpartner des Salons zahlreiche Höhepunkte aufzeichnen lassen und werden diese demnächst genauso veröffentlichen, wie Sie das aus den Salons der Vorjahre kennen. So finden Sie im vorliegenden Newsletter drei abschließende Videos aus dem Salon 2022, darunter das Gespräch des Kunsthistorikers und Stellvertretenden Kuratoriumsvorsitzenden der Gerda Henkel Stiftung, Prof. Dr. Andreas Beyer, mit dem Philosophen Dr. Fabian Goppelsröder über den Leib des Künstlers.
Damit kommen wir zu einigen weiteren thematischen Schwerpunkten. Unter dem Titel Utopia. Die Zukünfte der Geschichtswissenschaft, kurz: #VisionGeschichte, sammeln der Historiker Dr. Sebastian Kubon und die Historikerin Kathrin Meißner Zukunftsvorstellungen über die Geschichtswissenschaft aus der Geschichtswissenschaft. Worin bestehen die zentralen Probleme der Geschichtswissenschaft in Deutschland? Welche Zukunft wäre ihr zu wünschen? Drei Stellungnahmen sind bereits bei L.I.S.A. erschienen, weitere folgen in den kommenden Wochen. Gemeinsam mit den Initiatoren wünschen wir uns eine breite Diskussion und eine rege Beteilung in Form von zusätzlichen Beiträgen oder auch Leserbriefen.
Neue Stimmen und Einschätzungen aus und zu den digitalen Geisteswissenschaften, Stichwort #Dhd23, finden sich in unserem Newsletter ebenso wie die zwei jüngsten Episoden der L.I.S.A.Video-Reihe über Adornos Schüler mit Abstechern in den Breisgau nach Freiburg und abschließend nach Berlin, womit sich nicht nur die Videoreihe insgesamt sondern auch der Berlin-Kreis allmählich schließt. Zuvor sei aber noch auf das Video aus der Reihe Zu Gast bei L.I.S.A. hingewiesen, in dem wir uns mit dem künftigen Direktor des Deutschen Historischen Instituts Paris, dem Mediävisten Prof. Dr. Klaus Oschema von der Universität Bochum, über seine Welt des Mittelalters mit Blick auf Europa, die Zukunft und Paris unterhalten. In Esslingen sprach indes der Althistoriker Prof. Dr. Mischa Meier von der Universität Tübingen im Rahmen von vhs.wissen live über den Barbaren-Diskurs in der Antike, während der Philosoph Dr. Karl Hepfer von der Universität Erfurt unsere Fragen zum Thema Freiheit - einen Topos, den Tacitus gerne bei den sogenannten Barbaren seiner Zeit verortete - beantwortet.
Zurück in Düsseldorf grüßt Sie herzlich
Ihre L.I.S.A.Redaktion