Zeit rast. Mitunter vergeht sie wie im Fluge. Manchmal aber zieht sie sich wie ein Kaugummi, schleppt sich dahin oder scheint sogar einfach still zu stehen. Bisweilen gewinnt oder verliert man Zeit. Alles Zeitwahrnehmungen und Zeiterfahrungen, die wir als Redaktion in den vergangenen zwei Wochen gesammelt haben. Denn wir waren viel unterwegs – mit der Bahn. Gereist sind wir zunächst nach Paderborn ins Heinz Nixdorf MuseumsForum, wo wir die Konferenz Geschichte im digitalen Wandel? medial begleitet haben - die Videomitschnitte veröffentlichen wir demnächst. Im Center for Advanced Studies (CAS) in München haben wir die Tagung Re/Präsentation. Neue Formen politische Ansprache und Fürsprache besucht und dort Interviews geführt – die Videoaufzeichnung ist bereits im Schnitt. Und in Berlin haben wir eine weitere Folge unserer Videoreihe Kunstgeschichten gedreht – dieses Mal in der Gemäldegalerie zu Berlin mit dem Kunsthistoriker Prof. Dr. Horst Bredekamp. Dabei ging es zurück in der Zeit zu einem Kunstwerk aus dem 15. Jahrhundert.
Apropos Kunstgeschichten: Am vergangenen Montag ist die vierte Episode in unserem Wissenschaftsportal erschienen. Die Kunsthistorikerin und Kuratorin der Bundeskunsthalle in Bonn, Dr. Susanne Kleine, stellt darin eine Rauminstallation des französischen Künstlers Christian Boltanski vor: Les Archives de C.B. Eine sehr beeindruckende Arbeit, die auf eine bestimmte Zeit im 20. Jahrhundert zurückverweist.
Wir bleiben bei unserer Zeitreise im vergangenen Jahrhundert: 1922 und 1972. Vor 100 Jahren schlossen die Deutsche Republik und die Sowjetunion den Vertrag von Rapallo. Der Osteuropahistoriker Prof. Dr. Jan Kusber von der Universität Mainz erinnert in seinem Vortrag an dieses damals bereits umstrittene Abkommen und sucht dabei nach Anknüpfungspunkten an die Gegenwart. Fünfzig Jahre später, genauer am kommenden Freitag vor 50 Jahren, brachen Unbekannte in das Hauptquartier der Demokratischen Partei ein, das sich damals im Watergate-Gebäudekomplex in Washington befand. Das war der Beginn der Watergate-Affäre, die zwei Jahre später mit dem Rücktritt des US-Präsidenten Richard Nixon ihren Abschluss fand. In der neuen Ausgabe unserer Podcast-Reihe über kontrafaktische Geschichte hören Sie morgen, was gewesen wäre, wenn Gerald Ford seinen Vorgänger Nixon nicht begnadigt hätte. Der Historiker Dr. Torsten Kathke von der Universität Mainz weiß dazu eine sehr interessante Geschichte zu erzählen. Bereits jetzt abrufen können Sie indes den Was wäre gewesen-Podcast zu Japan und die Jesuiten. Sie finden die Erzählung des Historikers PD Dr. Tobias Winnerling von der Universität Düsseldorf in unserer Übersicht.
Überhaupt – nehmen Sie sich einfach etwas Zeit beim "Scrollen" durch die Übersicht, in der Ihnen noch Pfeil und Bogen, Prof. Dr. Michael Hochgeschwender, Victor Klemperer, das Rheinland, Ferdinand Gregorovius, Heldenstädte, eine Bergakademie und Fehlerlektüre sowie einige empfehlenswerte Ankündigungen begegnen werden.
Ihnen eine gute Zeit und herzliche Grüße aus Düsseldorf von
Ihrer L.I.S.A.Redaktion