In Deutschland wird gestreikt – die Gewerkschaften haben Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bahn, an Flughäfen und im Öffentlichen Personennahverkehr aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Sie alle fordern angesichts steigender Lebenshaltungskosten mehr Lohn. Um ihren Arbeitsplatz müssen sie indes nicht fürchten – anders als die rund 40 Kumpel des Kalibergwerks "Thomas Müntzer" 1993 im thüringischen Bischofferode. Ihnen drohte die Schließung der Grube und damit der Entzug der wirtschaftlichen Grundlage ihrer Existenz, weswegen sie gleich in den Hungerstreik traten. Was daraus wurde und welche Symbolkraft jener Streik in den Anfangsjahren der deutschen Vereinigung hatte, davon handelt der Beitrag aus dem Thomasius Club in Leipzig, dessen Medienpartner unser Wissenschaftsportal L.I.S.A. seit einigen Jahren ist.
Der Verzicht auf den Konsum von Fleisch ist sicherlich kein Hungerstreik. Stillen lässt sich Hunger auch mit anderen Lebensmitteln – ohne Tiere zu töten und letztlich auch ohne Umwelt und Klima zusätzlich zu belasten. So jedenfalls die These der Historikerin PD Dr. Julia Hauser in unserem L.I.S.A.Interview. In einer von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Forschungsarbeit hat sie die Geschichte der vegetarischen Ernährung bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgt und die Verflechtung von Vegetarismus und Kolonialismus insbesondere in Indien untersucht.
Das koloniale Indien als Eckpfeiler des British Empire ist auch einer der Schauplätze in unserer neuen Ausgabe von Zu Gast bei L.I.S.A., zu der wir die Historikerin Prof. Dr. Ulrike von Hirschhausen und den Historiker Prof. Dr. Jörn Leonhard eingeladen haben. Thema ist ihr vielbesprochenes und kontrovers diskutiertes Buch über Empires, ein Begriff, der sich vom klassischen als auch vom postkolonialen Begriff Imperium methodisch und inhaltlich absetzt. Wie genau, das erläutern sie ausführlich in unserem Videogespräch.
Abschließend noch ein Blick auf die Archäologie. In der Reihe Idee Archäologie hat sich nun der Archäologe Prof. Dr. Alain Schnapp mit einem Meinungsbeitrag zur Bedeutung und Zukunft seiner Disziplin zu Wort gemeldet. Die Historikerin Dr. Tabea Malter, Promotionsstipendiatin der Gerda Henkel Stiftung, beantwortete unsere Fragen zu ihrer jüngst erschienenen Dissertationsarbeit über Narrative in archäologischen Landesmuseen. Für das eine oder andere Museum vielleicht sogar herausfordernd.
Und wer jetzt noch Zeit hat, findet noch mehr davon in den zwei Videobeiträgen aus dem Salon Sophie Charlotte 2024 – die Reihe mit aufgezeichneten Veranstaltungen aus der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist hiermit gestartet...
Mit herzlichen Grüßen aus Düsseldorf
Ihre L.I.S.A.Redaktion