Bis zum Ersten Weltkrieg waren die Städte von Kriegshandlungen kaum betroffen - zu weit waren Fronten und Schlachtfelder entfernt, die Kriegsdauer war verhältnismäßig kurz und die direkten Auswirkungen auf die städtische Bevölkerung hielten sich in Grenzen. Das änderte sich schlagartig mit dem Ersten Weltkrieg, als Städte erstmals aus der Luft bombardiert wurden und die Folgen eines langen Krieges sich im Mangel an den Dingen des täglichen Lebens dramatisch und tödlich bemerkbar machten. Der Historiker Prof. Dr. Thomas Mergel von der Humboldt-Universität Berlin führt in seinem Vortrag aus, was der Erste Weltkrieg für die Städte in Europa insgesamt bedeutete.
Europäische Städte im Ersten Weltkrieg
Vortrag von Prof. Dr. Thomas Mergel | Tagung "Köln im Ersten Weltkrieg"
Die Audiospur des Videos als Podcast
Europäische Städte im Ersten Weltkrieg
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Tagung "Köln im Ersten Weltkrieg. Politik, Gesellschaft und Menschen im Krieg "
am 16. Mai 2014
Die enorme mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit, die die Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren in diesem Jahr erfährt, beruht auch auf der langjährigen Geringschätzung dieses Themas, das in Deutschland ganz im langen Schatten der Zeit des Nationalsozialismus stand. Heute wird der Zäsurcharakter des Ersten Weltkrieges viel deutlicher wahrgenommen. Auch und gerade auf der Ebene der Kölner Stadtgeschichte trifft das ebenfalls zu.
In der Tagung wurde das Thema „Köln und der Erste Weltkrieg“ in seiner Vielschichtigkeit vorgestellt. Neben einer allgemeinen Einordnung stand die Präsentation neuer Forschungsergebnisse zur wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in der Domstadt und zur Situation der Bevölkerung im „großen Krieg“. Eine andere Perspektive bietet sich aus der Sicht eines Kölner Traditionsunternehmens und aus der Wahrnehmung des Krieges in einer bedeutenden Kölner Familie. Die Nutzungsmöglichkeiten einer umfassenden Kriegschronik zum Weltkrieg im Historischen Archiv der Stadt Köln wurden abschließend dargestellt.