Wie kann die deutsche Kolonialgeschichte im Unterricht adäquat und rassismuskritisch thematisiert werden? Welche Möglichkeiten gibt es zum Beispiel, rassistische (Bild-)Sprache kritisch zu analysieren, ohne sie zu reproduzieren und Betroffene ggf. zu retraumatisieren? Wie können aus der europäischen Kolonialgeschichte stammende, bis heute nachwirkende Denkmuster und Sichtweisen im Bildungskontext sichtbar gemacht und aufgebrochen werden? Welche Rolle spielt der Kolonialismus in Lehrwerken, inwiefern werden hier problematische Perspektiven perpetuiert? Welchen Stellenwert nehmen Kolonialismus und Rassismus in der Lehramts-Ausbildung/-Fortbildung und in den Lehrplänen ein, was ist hier noch zu tun?
(De-)Koloniale Schule. Curriculum – Classroom – Coaching
21.03.2024 – 22.03.2024 | Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Tagungshaus Weingarten
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Diese ganz praktischen Fragen zur Thematisierung des Kolonialismus v.a. an (weiterführenden) Schulen sollen insbesondere auf vier Ebenen diskutiert werden:
- curriculum (Lehrpläne und Lehrangebot)
- canon (Schul- und Lehrbücher)
- classroom (Unterricht und Lehre)
- coaching (Schulung und Fortbildung).
Eingeladen sind dementsprechend Lehrkräfte und Lehramts-Studierende verschiedener Fächer und aller Schulformen, Mitarbeitende von Schulbuchverlagen, Verantwortliche der Lehrplanentwicklung und der Lehrer:innen(fort)bildung sowie alle anderen, die im Bereich der schulischen und außerschulischen Bildung arbeiten.
Programm
Donnerstag, 21. März 2024
12:00 Uhr
Mittagessen
13:00 Uhr
Begrüßung
Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)
13:15 Uhr
Wie, deutsche Kolonialgeschichte? Über Leerstellen im Bildungsplan
Samrawit Araya, Teresa Heinzelmann, Yasmin Nasrudin (Black History in Baden-Württemberg)
13:30 Uhr
Anti-Bias-Workshops
Kolonialismus, Rassismus und Bildung (für alle)
Kamady Fofana (Lehrer, rassismuskritischer Fortbildner)
Antony Pattathu (Fachbereichsleiter Antirassismus, Integration und Demokratieförderung, Heidelberg)
Umgang mit Diskriminierung innerhalb Communities. Mit Fokus auf unterschiedlichen Rassismen und Antisemitismus (für BiPoC Communities und/oder Jüd*innen)
Riv Elinson & Camila Schmid Iglesias (RAGE Kollektiv)
16:00 Uhr
Kaffee & Kuchen
16:30 Uhr
Podiumsgespräch
Kolonialgeschichte und Rassismuskritik in der Schule. Status quo, Wünsche und Perspektiven
- Samrawit Araya (Black History in Baden-Württemberg)
- Jasmin Blunt (Lehrerin, Initiatorin der Petition gegen die Pflichtlektüre „Tauben im Gras“)
- Martina Fuchs (Konrektorin Pestalozzi-Realschule Freiburg)
- Debora Nsumbu (Lehramtsstudentin)
- Antony Pattathu (Sozial- und Kulturanthropologe)
Moderation: Bernice Tshimanga (Stuttgart)
17:45 Uhr
Reflexion. Blitzlicht zu Fragen, Anmerkungen, Wünschen
18:00 Uhr
Abendessen
19:00 Uhr
Workshops
zwei parallele Workshops zu je 1,5 Stunden
Blick in den Kunstunterricht. Das Beispiel Ernst Ludwig Kirchner
Teresa Heinzelmann & Samrawit Araya (Black History in Baden-Württemberg)
Kolonialismus in den Lehrplänen verankern – aber wie? Das Beispiel der globalgeschichtlichen Perspektivierung des Geschichtsunterrichts
Philipp Bernhard (Universität Regensburg)
20:30 Uhr
Kennenlernen und Austausch
Freitag, 22. März 2024
08:00 Uhr
Frühstück
09:00 Uhr
Reflexion. Blitzlicht zu Fragen, Anmerkungen, Wünschen
09:15 Uhr
Vortrag
Kolonialgeschichte in aktuellen deutschen Schulgeschichtsbüchern. Eine kritische Analyse
Felix Hinz (Pädagogische Hochschule Freiburg)
Kaffee & Butterbrezeln
10:00 Uhr
Workshops
zwei parallele Workshops in zwei Runden zu je 1,5 Stunden
Die Behandlung des Kolonialismus in Schulbüchern. Möglichkeiten und Grenzen
Julia Luibrand (C. C. Buchner Verlag) & Florian Wagner (Universität Erfurt)
Kritischer Umgang mit rassistischer Bildsprache
Mariette Nicole Afi Amoussou (Black Academy, Mannheim) & Diana M. Natermann (Universität Hamburg)
13:00 Uhr
Mittagessen
14:00 Uhr
Abschlussdiskussion im Fishbowl-Format
Perspektiven für die Dekolonisierung der Schule
- Lisa Busam (Freiburg)
- Sybille Hoffmann (Fachreferentin Antisemitismus und Rassismus am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung BW)
- Stefan Schipperges (Landesfachteamkoordinator Geschichte am Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung BW)
sowie weitere Referent:innen der Tagung
16:00 Uhr
Abschluss mit Feedback-Runde und gemeinsamer Kaffeepause
Organisation & Tagungsleitung
Samrawit Araya (Black History in Baden-Württemberg)
Bernd-Stefan Grewe (Universität Tübingen)
Johannes Großmann (Universität Tübingen)
Teresa Heinzelmann (Black History in Baden-Württemberg)
Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart)
Yasmin Nasrudin (Black History in Baden-Württemberg)
Nilima Zaman (BiPoC+ Feminismen* Tübingen)
Tagungskosten
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im EZ 120,00 €
- inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 111,00 €
- ohne Übernachtung und Frühstück 76,00 €
Ermäßigt
- ermäßigt inkl. Verpflegung und Übernachtung im DZ 101,00 €
- ohne Übernachtung und Frühstück 66,00 €
Stipendium für Studierende
Wenn Sie als Studierende Interesse an einem Stipendium für diese Tagung haben, melden Sie sich bitte bei Johannes Kuber (kuber@akademie-rs.de). Der Förderverein der Akademie kann bei entsprechender Eignung einen großen Teil der Kosten übernehmen. (Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
Anmeldung
Anmeldung unter https://www.akademie-rs.de/vakt_25435 bis 07.03.2024.
Begrenzte Plätze – Teilnahme nur mit Anmeldung. Im Tagungshaus der Akademie stehen 30 Einzel- und Doppelzimmer zur Verfügung. Weitere Zimmer sind in einem nahegelegenen Hotel reserviert.
Kontakt
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Fachbereich Geschichte
Assistenz: Simone Storck
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
Tel: +49 711 1640 752
E-Mail: storck@akademie-rs.de