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Selbstbild und Weltbild sind miteinander verbunden, beides wirkt aufeinander ein, keines ist frei vom anderen. Das ist die Ausgangsthese der Schriftstellerin Jackie Thomae in ihrem Roman "Brüder. Eine Spurensuche". Gehalten im Jargon der gegenwärtigen Popliteratur geht die Autorin einem komplexen Geflecht aus Fremd- und Selbstzuschreibungen am Beispiel zweier Brüder nach, die als Jugendliche noch vor der Wende von Ost- nach West-Berlin umziehen und nach 1990 verschiedene Lebenswege gehen. Dass die Brüder einen afrikanischen Elternteil haben, lässt bereits erahnen, mit welchen Gegenwartsfragen sie im Laufe ihres Lebens konfrontiert werden. Einen genaueren Eindruck davon vermittelt Jackie Thomae in ihrer Lesung, in die die Literaturwissenschaftlerin Ulrike Vedder einführt.