Nach 10 Jahren L.I.S.A. hat sich die Redaktion im letzten Jahr dazu entschlossen, ihre Angebote auch auf der Streaminplattform Spotify anzubieten: Zehn Formate, von "Zug um Zug" bis zu den "Gesprächen in der Laube" sind ab sofort als Podcast verfügbar.
Wir möchten diese erfreuliche Neuerung zum Anlass nehmen, die Formate beziehungsweise Podcasts noch einmal in aller Kürze vorzustellen und dabei Aufmerksamkeit auf möglicherweise längst vergessene Beiträge und Beitragsreihen zu lenken.
Zu Gast bei L.I.S.A.
Das Interviewformat Zu Gast bei L.I.S.A. gehört längst zum Standardrepertoire des Wissenschaftsportals, denn erstmals wurde die Reihe bereits 2013 realisiert. Das Format begleitet die Redaktion seither und konnte in dieser Zeit knapp 60 Mal realisiert werden. Die Idee dahinter ist, die Interviewpartnerinnen und Interviewpartner – also die Gäste – zu einem Gespräch in das Stiftungshaus einzuladen, zuletzt aufgrund der Einschränkungen im Zuge der Coronakrise nur noch virtuell. Zu den Gästen zählten unter anderem der Historiker Prof. Dr. Achim Landwehr, die Vorsitzende des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Prof. Dr. Eva Schlotheuber, sowie die Leiterin des Deutschen Historischen Instituts in London, Prof. Dr. Christina von Hodenberg. Wir freuen uns auf weitere spannende Gespräche!
L.I.S.A. am Telefon
Ähnlich der Reihe Zu Gast bei L.I.S.A., steht auch bei diesem Format das Interview im Vordergrund. Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen wie der Althistoriker Prof. Dr. Martin Zimmermann oder die Preisträgerin des Gerda Henkel Preises 2020, Prof. Dr. Lorraine Daston, sprechen über neue Projekte, aktuelle Anlässe, Publikationen und Politik- und Zeitgeschehen. Zuletzt wurde im Rahmen der Gesprächsreihe das Interview mit Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin aufgezeichnet, der mit Georgios Chatzoudis über die Demokratie und ihre Gefährdung sprach. Das erste Gespräch führte Redaktionsleiter Georgios Chatzoudis übrigens im April 2011 mit Dr. Alexander C.T. Geppert über einen Sammelband zum Thema "Wunder", in dem es um eine Vielzahl wunderhafter Begebenheiten im 20. Jahrhundert geht. Aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven befassen sich die Autoren mit der Wiederverzauberung der Welt, den Grenzen menschlicher Erkenntnis und den Epistemologien des Übersinnlichen.
Geschichtstalk im Super7000
Im Jahr 2017 realisierte die L.I.S.A.Redaktion zusammen mit dem Historiker Prof. Dr. Marko Demantowsky von der Pädagogischen Hochschule Basel zum ersten Mal das Format #gts7000. Der Geschichtstalk. Ziel ist es, Professoren und Professorinnen sowie Expertinnen und Experten über Themen der Public History zusammenzubringen. Inzwischen hat sich das Format fest etabliert und zählt 15 Ausgaben. Vor allem im letzten Jahr stellte die andauernde Coronapandemie eine Herausforderung dar, sodass auch der Geschichtstalk nur als virtueller Talk realisiert werden konnte. Das jedoch direkt im November und Dezember. Wir finden, eine gute Notlösung, aber überzeugen Sie sich selbst und hören rein: Georgios Chatzoudis und Prof. Dr. Marko Demantowsky diskutierten mit der Neuzeithistorikerin Dr. Claudia Gatzka, mit dem Althistoriker Prof. Dr. Michael Sommer, mit der Kulturwissenschaftlerin Dr. Christina Dongowski und der Professorin für Frühe Neuzeit, Prof. Dr. Antje Flüchter, über kontrafaktische Geschichte sowie historische Analogien.
Zug um Zug
Mit der ehemaligen Geschäftsführerin des VHD, Dr. Nora Hilgert, diskutiert Georgios Chatzoudis seit 2018 in dem Videoformat Zug um Zug zu Themen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Die Idee dahinter: Zur beinahe alltäglichen und somit prägenden Lebenswirklichkeit von Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern gehört das Zugfahren - zur Universität, zu Tagungen, Konferenzen, Symposien, Vorträgen etc. Und entgegen allem Genörgel gegen die Bahnbetreiber fahren viele sogar gerne Zug. Der Name kommt dabei nicht von ungefähr, denn Drehort sind stets Züge auf ihrem Weg quer durch Deutschland. Im Podcast können Sie sich daher Gespräche zwischen Frankfurt am Main, Remagen, Mainz und Stuttgart anhören, unter anderem zu der sogenannten VHD-Resolution aus dem Jahr 2019, der Serie Babylon Berlin sowie der Publikation Himmlers Hirn heißt Heydrich. Vielleicht ein guter Podcast für Ihre nächste Zugfahrt?
L.I.S.A.Bücherkeller mit Ulrike Guerót
Eines der jüngeren Formate der Redaktion ist der L.I.S.A.Bücherkeller mit der Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ulrike Guérot, in dem aktuelle und gegenwartsrelevante Bücher, die bislang wenig öffentliche Beachtung gefunden haben, in einem Gespräch vorgestellt und besprochen werden. Ort des Geschehens war zunächst der ausgeleuchtete Keller des Stiftungshauses in Düsseldorf. Mitte des vergangen Jahres zog der Bücherkeller dann – gemeinsam mit der Redaktion – aus dem Keller in die neuen Redaktionsräume im Nachbarhaus. Die Bücher haben wir mitgenommen. Thematisiert wurden bisher Publikationen zu den Themen Aufklärung, Demokratie und Liberalismus. Wir hoffen, dass noch viele Publikationen und Themen folgen werden und freuen uns über Anregungen und Ideen!
Gespräche in der Laube
Im Jahr 2012 gründeten die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., die Gerda Henkel Stiftung und die Haniel Stiftung ihre gemeinsame Repäsentanz in Berlin, die sogenannte Hauptstadtresidenz "Unter der Linde 1", eine Parzelle in der traditionsreichen Kleingartenanlage „Am Anger e.V.“ in Berlin-Pankow. Einen Sommer lang wurden dort Gespräche in der Laube realisiert und Themen verschiedenster Art diskutiert. Neben Gesprächen wurden auch Filmabende und anschließende Diskussionsrunden sowie eine Podiumsdiskussion mit Christoph Markschies und Etienne François organisiert, die nun auch auf Spotify verfügbar sind.
history@debate
Im Jahr 2014 startete die Gerda Henkel Stiftung gemeinsam mit der Körber-Stiftung den interaktiven Webtalk history@debate. Die Veranstaltungen der Reihe wurden aufgezeichnet und zudem live ins Netz übertragen, sodass sich Zuschauer über Twitter und bei L.I.S.A. mit Fragen und Kommentaren an der Diskussion beteiligen konnten. Ziel war es, mit einer interessierten Öffentlichkeit über wissenschaftliche und gesellschaftlich relevante Themen ins Gespräch zu kommen. Zwölf Webtalks konnten von 2014 bis 2016 realisiert werden, die alle als Video und nun auch als Podcasts abgerufen werden können und unter anderem Themen wie Populismus und Kapitalismus in Europa, NS-Zwangsarbeit sowie Migration in historischer Perspektive thematisieren.
Max meets LISA
Ebenfalls um eine Kooperation handelt es sich bei der Video- und Gesprächsreihe Max meets LISA, die gemeinsam im Jahr 2013 mit der Max Weber Stiftung geplant und realisiert wurde. Sechzehnmal trafen sich die beiden Stiftungen, um germeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Geisteswissenschaften zu sprechen und Fragen zu stellen: Wie präsent sind die Geisteswissenschaften in der Öffentlichkeit? Welche Deutungshoheit haben sie? Und wie bleiben die Geisteswissenschaften angesichts der digitalen Veränderungen zukunftsfähig? Eine besondere und die zugleich letzte Ausgabe des Formates wurde im Januar 2018 umgesetzt: Gesprächspartner waren die Historikerin Prof. Dr. Hélène Miard-Delacroix von der Universität Paris-Sorbonne und Trägerin des Internationalen Forschungspreises der Max Weber Stiftung sowie der Historiker Dr. Mathias Häußler vom Magdalene College der Universität Cambridge. Ort des Gespräches war – ganz im Sinne des Gesprächsthemas – das alte Bonner Kanzleramt.
Historisches Kolleg
Das 1980 gegründete Historische Kolleg ist ein Ort wissenschaftlicher Kolloquien, Vorträge und Buchvorstellungen, in denen die Fellows des Kollegs ihre Forschungen präsentieren. Seit rund fünf Jahren werden die Beiträge im Wissenschaftsportal veröffentlicht – nun auch als Podcast auf Spotify. Vor allem in Zeiten der Coronapandemie, in der die üblicherweise öffentlichen Vorträge stets ohne Publikum stattfinden, freuen wir uns über die Kooperation. Inzwischen zählt die Reihe 35 Videos, so zum Beispiel der Vortrag von Prof. Dr. Kay Schiller über sein Forschungsprojekt Alex Natan, "der schnellste Jude Deutschlands" das unter anderem von der Gerda Henkel Stiftung gefördert und im Rahmen der Videodokumentationen des Wissenschaftsportals vorgestellt wurde.
Vorträge der Bibliothek für Zeitgeschichte
Die Bibliothek für Zeitgeschichte in der Württembergischen Landesbibliothek veranstaltet regelmäßig in Stuttgart öffentliche Vorträge zu Politik und Zeitgeschichte. Auch Lesungen, Gespräche und Podiumsdiskussionen gehören zum Programm. Historiker kommen dabei ebenso zu Wort wie Journalisten, Publizisten, Schriftsteller und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Reihe richtet sich dabei zugleich an Fachwissenschaftler wie an historisch Interessierte. Wie in unserem letzten Newsletter angekündigt, freuen uns daher besonders, dass wir die Bibliothek für Zeitgeschichte vor rund einem Jahr für eine Kooperation mit dem Wissenschaftsportal gewinnen konnten. Seither werden die Vorträge als Videos im Portal veröffentlicht und sind nun auch als Podcast verfügbar.