Nach der Promotion stellt sich für viele die Frage: was nun? Alles auf die Wissenschaftskarte setzen oder doch lieber in ein anderes Berufsfeld wechseln? Die wenigen vorhandenen Chancen und die oft prekären Arbeitsverhältnisse in der Wissenschaft lassen viele nach alternativen Beschäftigungen suchen. Aber was bringt die Promotion? Welche Tätigkeitsfelder eröffnen sich für promovierte Geisteswissenschaftler? Derartige Fragen plagen derzeit viele Promovierte, wie jüngst die Besucherzahlen der Veranstaltung "Doktorhut - alles gut?!" am 12.03.2015 an der Universität Bonn verdeutlichten. In den angebotenen Workshops konnten sich Promovierende mit Alumni und Experten über Berufsperspektiven informieren. Initiiert wurde die bereits zum zweiten Mal stattfindende Veranstaltung vom Career Center der Universität Bonn. Wir haben Dr. Anke Bohne vom Career Center sowie den Referenten Dr. Katharina Chrubasik und Prof. Dr. Michael Rathmann zu dem Thema befragt.
"Das Thema brennt vielen Promovierenden unter den Nägeln"
L.I.S.A.: In Bonn fand zuletzt zum zweiten Mal die Veranstaltung „Doktorhut – alles gut?“ statt, in der sich Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler über Berufsperspektiven informieren können. Hat sich eine zweite Ausgabe der Veranstaltung gelohnt? Gab es Interesse?
Dr. Bohne: Die zweite Ausgabe der Veranstaltung „Doktorhut – alles gut?!“ hat sich mehr als gelohnt. Wir hatten angesichts des hohen Interesses im letzten Jahr die Zahl der Teilnehmerplätze stark erhöht. Dennoch überstieg die Zahl der Anmeldungen wieder die Zahl der zur Verfügung stehenden Plätze.
Ich denke, es gab wieder ein hohes Interesses, da zum einen das Thema „Berufsperspektiven für promovierte Geisteswissenschaftler“ weiterhin aktuell ist und vielen Promovierenden in den Geisteswissenschaften unter den Nägeln brennt. Zum anderen haben wir das Programm erweitert. So hatten wir erstmals die Bereiche Journalismus und Öffentlichkeitarbeit als Berufsfelder dabei. Dies bedeutet: Eine Teilnahme lohnte sich auch für Promovierende, die bereits einmal an der Veranstaltung teilgenommen hatten, um sich einen Überblick über bisher noch nicht bekannte Berufsfelder zu verschaffen. Und natürlich waren viele Promovierende dabei, die wir 2014 nur mit einem Platz auf der Warteliste vertrösten konnten.