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An der Wende zum 19. Jahrhundert brach auch im deutschen Südwesten das Industriezeitalter an. Die landwirtschaftliche und die handwerkliche orientierte Gewerbelandschaft erhielt ein neues Gepräge: Fabriken kamen auf, und mit ihnen die Arbeiterklasse. Den Arbeitern wurde zügelloser Umgang mit dem Alkohol unterstellt. Aber stimmte das auch? Oder folgten sie – im Rahmen ihrer Möglichkeiten – nur Vorbildern von Adel und Bürgertum, wo man gerne und öffentlich trank? Ein Blick in die Quellen zeigt: der Alkoholkonsum war vielschichtig, und über ihn lassen sich wesentliche Entwicklungslinien von Sozial- und Kulturgeschichte beschreiben.
Der Referent, Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, ist Professor für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg. Ein Vortrag zur Sonderausstellung "Berauschend. 10.000 Jahre Bier und Wein" im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart in Kooperation mit dem Schwäbischen Heimatbund.