Wenn die Mitgliedstaaten des Internationalen Strafgerichtshofs im Dezember dieses Jahres in New York zusammenkommen, werden sie über eine Frage entscheiden, die weitreichende Konsequenzen für die internationale Politik haben könnte: Soll Den Haag die Kompetenz erhalten, über diejenigen zu Gericht zu sitzen, die für Angriffskriege verantwortlich gemacht werden?
Im Gespräch mit dem Journalisten Michael Köhler diskutieren der Historiker Norbert Frei, der Völkerrechtler Claus Kreß und die Politikwissenschaftlerin Andrea Liese über die seit Jahrzehnten laufenden Bemühungen, den Angriffskrieg zu ächten – und über mögliche Folgen der anstehenden Entscheidung.
Auf welche historischen Vorbilder geht der Vorstoß zurück? Was würde ein solcher Zuwachs an Strafmacht in der Gegenwart für den Internationalen Strafgerichtshof einerseits und für die internationale Politik andererseits bedeuten? Und inwiefern käme die strafrechtliche Ahndung von Angriffskriegen dem Schutz individueller Menschenrechte zugute?