Das Bauchgefühl sagt schnell und gerne, dass sie gut aussehen sollen. Im Idealfall kann man die Zeichnung auf einen Blick verstehen. Also sind verschiedene Linientypen und Strichstärken, vielleicht sogar Farben, angebracht, um die unterschiedliche Dinge (z.B. Steine oder Grabungsgrenzen) auch unterschiedlich darstellen zu können. Am besten legt man sich hierfür bereits bei oder vor der ersten Zeichnung eine verbindliche Legende an, die sich in den gängigen Softwarelösungen in der Regel in Form von Stilen permanent festhalten lässt. Diese Vorgaben zu verwenden ist extrem hilfreich und sinnvoll, da somit eine konsequente Darstellungsweise über alle Zeichnungen hinweg gesichert ist. Damit sie leicht verständlich sind müssen sie aber auch übersichtlich sein, und dies ist gerade bei großen Zeichnungen besonders wichtig. Also darf es auch nicht zu viele verschiedene optisch unterschiedliche Merkmale geben. Da nicht klar ist, wie sie am Ende veröffentlicht oder verwendet werden, sollte das Format möglichst flexibel sein. Also muss der Abbildungsmaßstab anpassbar sein, ohne dabei Informationen zu verlieren. Für eine größtmögliche Übersicht während der Arbeit selbst und Flexibilität der Darstellung nach der Fertigstellung ist es unter Umständen wichtig, gewisse Elemente schnell und gruppiert ein- und ausblenden zu können. So lässt sich dann bspw. schnell eine Version mit oder ohne Beschriftungen herstellen. Am einfachsten ist dies zu realisieren, wenn man direkt zu Beginn eine für jede Zeichnung gültige Ebenenstruktur festlegt, sodass bspw. Konturen auf einer Ebene sind, feine Details auf einer weiteren und Legenden und andere Beschriftungen ebenfalls auf ihrer eigenen Ebene. So sind alle semantisch abgrenzbaren Bereiche in ihrer eigenen Ordnung ein- oder auszublenden. Und bei allem dürfen wir nicht vergessen: Selbstverständlich muss das Endergebnis so originalgetreu sein wie irgend möglich. Es ist also sehr wichtig, sich bereits vor Beginn der Arbeit einen ordentlichen plan of action zurechtzulegen.
Mister Spock, you and I have some serious thinking to do. When we leave here tomorrow morning, I want to have a plan of action.
Und diese anfängliche Planung ist in der Tat viel wichtiger, als das Werkzeug mit dem man zum Ziel gelangt. Welches Programm man benutzt ist eher eine Geschmacksfrage – oder auch eine finanzielle. Viele entscheiden sich sicherlich für die Produkte des bekanntesten Bildbearbeitungssoftwareherstellers, aber es gibt viele OpenSource-Lösungen, oder andere kostenlose oder wenigstens -günstige Alternativen. Die bekannteste Variante dürfte sicher Inkscape sein, eine freie Software, die für alle herkömmlichen Betriebssysteme verfügbar ist. Inkscape deckt den Funktionsumfang, der für die Bearbeitung archäologischer Zeichnungen nötig ist, hervorragend ab.
Diese Reihe enthält noch einen weiteren Beitrag, in dem ich mich vor allem auf die Weiterverwendung der erstellten Zeichnungen in CAD-Programmen beziehen werde.