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Der Diskurs über die aktuelle Coronakrise wird von Medizinern und Politikern dominiert. Sie verhandeln Maßnahmen wie unter anderem regelmäßiges Händewaschen, sozialen Abstand, Schul- und Grenzschließungen oder Ausgangssperren. Virologen und andere Mediziner streiten an einer zusätzlichen Front über die gesundheitlichen Folgen des Virus, die die einen für eklatant, die anderen für gering halten. Egal, wie man letztlich dazu steht und wem man eher glaubt, die Folgen für den Alltag der Menschen haben ein Ausmaß erreicht, das sich bislang kaum jemand vorstellen konnte. Unsere Welt wird nicht mehr so sein wie zuvor, so die allgemeine Einschätzungen und Erwartungen für die Zeit nach Corona. Wie aber wird sie sein? Welche Veränderung sind wahrscheinlich, welche eher unrealistisch. Fragen, die vor allem die Geisteswissenschaften betreffen, die sich aber bisher in der Debatte rund um Corona kaum Gehör verschaffen konnten. Das zu ändern, ist die Absicht des Chat-Projekts "LogBuch Corona, geisteswissenschaftliche betrachtet". Hier diskutieren täglich Geisteswissenschaftler und Geisteswissenschaftlerinnen über die gesellschaftliche Auswirkungen der Krise. Den Anfang machen die Kunsthistorikerin Dr. Mahret Ifeoma Kupka, die Historiker Prof. Dr. Paul Nolte und Prof. Dr. Jürgen Zimmerer sowie der Leiter des Wissenschaftsportals L.I.S.A. Georgios Chatzoudis. Das LogBuch ist ein Kooperationsprojekt zwischen Jürgen Zimmerer von der Universität Hamburg und dem Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung.
Reaktionen auf den Beitrag
Kommentar
Alles Gute für Sie und ich würde mich freuen, Sie schauten noch mal vorbei.
Georgios Chatzoudis
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Mögen Sie weiterhin gut und intensiv diskutieren.
Alles Gute und bleiben Sie gesund.
Marco Lange
Kommentar
auch wenn Ihr Kommentar zu unserem LogBuch sehr kritisch ausgefallen ist, danke ich Ihnen, dass Sie sich mit unserem Chat-Format beschäftigt haben. Und tatsächlich ist es nicht mehr als ein Chat, bei dem Geisteswissenschaftler Gedanken zur Coronakrise austauschen, Fragen stellen und das Geschehen kritisch beäugen. Mehr kann es nicht sein, schon gar keine Handlungsanweisungen liefern. Wir tun letzlich das, was zurzeit die meisten tun: Wir beobachten die Ereignisse, in dem Bewusstsein, dass wir alle vor so einer Situation noch nicht standen und daher guter Rat teuer ist. So gesehen ist unser Gespräch nicht mehr als ein freier Gedankenaustausch von Menschen mit Geisteswissenschaftshintergrund, bei dem wir eventuell den einen oder anderen Punkt ansprechen, der im allgemeinen Mediengemurmel noch nicht oder kaum zur Sprache gekommen ist.
Mit Blick auf unsere nächste Chat-Runde werde ich Ihre Kritik gerne zur Diskussion stellen. In einem der nächsten Protokolle könnten Sie, wenn Sie mögen, die Reaktionen darauf nachlesen.
Mit freundlichen Grüßen
Georgios Chatzoudis
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Ihr Aufmerksamkeitsdefizit in allen Ehren, so, wie sie hier geisteswissenschaftliches Denken explizieren, machen Sie keine Werbung für ihre Disziplinen. Im Gegenteil. Während es Herr Drosten, und im übrigen verkürzen Sie die Virologen leider nur auf Ihn, u.a. in Podcasts immer wieder versucht, seine Expertise im Kampf gegen das Virus nachvollziehbar, wissenschaftlich fundiert und mit einer gehörigen Portion Vorsicht, nämlich um die Artikulation seines begrenzten Wissens und der Forderung um Unbedingtheit der Zuarbeit anderer Wissenschaftsdisziplinen bei der politischen Entscheidungsfindung, darlegt, überschlagen Sie sich hier im Kern im den Gedanken: Wissen wir da wirklich, was wir tun? Warum fragt uns niemand?
So stellt man eine bzw. gleich mehrere Disziplinen nicht im Mediendschungel seriös dar. Bleiben Sie so, wie es viele andere Wissenschaften gerade auch tun, bei Ihren Leisten und legen Sie sortiert, fundiert und nicht im Medienschlagwortjagon Bedenken und Einwände klar und sachlich dar. Anders kann man sie nicht ernst nehmen - zumindest nicht als halbwegs wissenschaftlich interessierter Bürger.
Mit freundlichen Grüßen
Marco Lange
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Finde es aber Schade, dass die Frage "warum waren wir unvorbereitet" irgendwie untergegangen ist. Ich denke, es gäbe einiges zu sagen zu der noch Ende Februar vielfach geäußerten Überzeugung, dass ein Virus, das eine Katastrophe im Entwicklungsland China auslöst, vom deutschen Gesundheitssystem verkraftet werden kann. Da steckt doch eine Art Distanzierung Europas von den Entwicklungsländern dahinter, vielleicht eine Form von othering? Die Nachrichten über China waren ja mindestens auch auf Englisch zugänglich, warum hat das anscheinend fast niemand in EU, USA usw. auf 'uns' bezogen?
Das wäre dann auch meine völlig utopische Hoffnung auf eine positive Folge: Dass Europa sich vielleicht etwas verletzlicher fühlt, zumindest nicht mehr denkt, Zusammenbruch des Gesundheitssystems durch Pandemien kann es nur in Asien und Afrika geben. Vielleicht ein stärkeres Gefühl dafür, global in einem Boot zu sitzen (oder in der Sprache der chinesischen Propaganda: eine globale Schicksalsgemeinschaft zu sein)?
Ich glaube nicht, dass das passieren wird, ist nur so eine spekulative Idee einer möglichen positiven Folge.