NS-Täterforschung und Kollektivbiografien: Lebensläufe von Wehrmachtrichtern
Akademie-Kolloquium am 23.9.2011, 11.15–13 Uhr,
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Str. 1, 04107 Leipzig
Weitere Informationen unter:
www.saw-leipzig.de/aktuelles/akademie-kolloquium-lebenslaeufe-und-spruchpraxis-von-wehrmachtrichtern
Vortrag
Dr. Claudia Bade: Wehrmachtrichter und die „Kriegsnotwendigkeiten"
Im Anschluss gibt es Gelegenheit für Fragen und Diskussionen.
Interessenten sind herzlich willkommen.
Das Forschungsprojekt „Lebensläufe und Spruchpraxis von Wehrmachtrichtern“ wurde nach der Begutachtung durch die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig in das Förderprogramm für geisteswissenschaftliche Forschung des Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst aufgenommen und wird seit 2010 gefördert. In Kooperation mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung an der Technischen Universität Dresden und dem Dokumentations- und Informationszentrum Torgau / Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat das Forschungsprojekt zum Ziel, eine Kollektivbiografie der Wehrmachtrichter zu erarbeiten.
Die militärische und politische Führung wies der Wehrmachtjustiz die Aufgabe zu, die Funktionsfähigkeit der Wehrmacht als Teil des NS-Regimes zu gewährleisten. Bisher ist über Werdegang, Motivation, Effizienz, Ideologie und Praxis der Wehrmachtjuristen nicht allzu viel bekannt. Dem will das Forschungsprojekt abhelfen, indem es Täterbiografien und Spruchpraxis auf empirischer Basis verbindet. Strukturen und Funktionsprinzipien werden auf der Grundlage einer Auswertung von Personal- und Prozessakten ausgewählter Kriegsgerichte analysiert. Auf diese Weise sollen Erklärungsansätze für die in der deutschen Rechtsgeschichte beispiellose Urteilsbilanz der NS-Militärjustiz entwickelt werden.
Der Vortrag wird das Forschungsprojekt und seine Entstehung vorstellen, die Recherche nach Quellen beschreiben sowie Forschungsprobleme bei der Erarbeitung einer Kollektivbiografie skizzieren. Zur Veranschaulichung wird am Beispiel einiger sächsischer Wehrmachtrichter gezeigt, ob für die Richter auch Handlungsspielräume bestanden und wie ihre Karrieren – auch nach 1945 – verliefen.
Reaktionen auf den Beitrag
Kommentar
bitte um kontakt bezuglich Oberst Graf von Pfeil
MfG
Marcus
Kommentar
vielen Dank für Ihren Kommentar. Ich werde Ihre Fragen an Frau Bade weiterleiten. Vielleicht kann sie Ihnen weiterhelfen. Eine Mail geht Ihnen in Kürze gesondert nochmal zu.
Mit den besten Grüßen,
Stefanie Kießling
Kommentar
wir suchen nach den nachkriegs-lebenwegen der richter des 3. senats des reichskriegsrichts, das in 3 sitzungen im dezember 1943 in freiburg insgesamt 12 franz. widerstandkämpfer der organisation "réseau alliance" zum tode verurteilten.
die urteile liege uns vor, leider haben wir es nur anstzweise geschafft. die wege der richter
nach 1945 aufzudecken.
hier die namen:
senatspräsident dr. schmauser, verhandlungsleiter
generalleutnant ritter von mann, edler von tiechler
oberst graf von pfeil und klein-ellguth
oberst sachs
kriegsgerichtsrat zeitler
vertreter der anklage: reichskriegsanwalt dr. lotter
unsere arbeit können sie mit den suchbegriff
karlsruhe reseau alliance hardtwald
einsehen, von dort aus gelangen sie zu den biografien der erschossenen.
in der hoffnung auf hilfe bei einem noch offenen teil der forschungen
und mit freundlichen grüßen
brigitte und gerhard brändle