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Verfehlungen in der Wissenschaft können sich auf verschiedene Weisen äußern. Sei es, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bewusst ihre Forschung beschönigen oder gar Fakten auslassen, die ihren Thesen widersprechen; sei es, dass Teile der Werke anderer als eigene Gedanken verkauft werden. Doch es gibt weitere Aspekte, die die Fehlbarkeit in der Wissenschaft zeigen. Was, wenn sich scheinbar gesichertes Wissen im Nachhinein als falsch herausstellt? Wie verlässlich ist letztendlich das aus Wissenschaft erzeugte Wissen? Die Freiheit der Wissenschaft, jedwede Fragestellung ergebnisoffen zu erforschen, macht den Kern der Produktion von wissenschaftlichem Wissen aus. Doch für die Gesellschaft bedeutet dies eine große Unsicherheit, denn das aus der Wissenschaft gewonnene Wissen ist essentiell, wie wir auch gerade jetzt in einer medizinischen Sondersituation wie der COVID-19-Pandemie feststellen. Deshalb fordern Gesellschaften Regularien, um die Wissenschaft "sicherer" zu machen, um Fehler zu vermeiden. Wie reagiert die Wissenschaft auf diese Forderungen, wie auf Fehlverhalten innerhalb ihrer Gemeinschaft? An welchen Normen und Werten orientiert sie sich dabei und wie begründet sie diese? Darüber sprachen wir mit Dr. Felicitas Heßelmann von der Humboldt Universität zu Berlin, die die institutionellen Umgangsweisen mit wissenschaftlichem Fehlverhalten anhand von Interviews und Dokumentenanalysen untersucht hat.