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Hat man die Zeit der Kreuzzüge vor Augen, ist die Vorstellung von denen, die sich im Verlauf von fast 300 Jahren feindlich gegenüber standen, ziemlich schematisch: auf der einen Seite christliche Heere, auf der anderen muslimische. Doch so scharf voneinander geschieden waren die beiden Welten tatsächlich nicht. Vielmehr gab es bis ins 14. Jahrhundert hinein vielfältige Formen der Überlagerung beider Kulturen, des Austausches und der gegenseitigen Befruchtung. Entsprechend strahlten damals vielerlei Phantasien über das Morgenland weit in die abendländische Welt hinaus, die allerdings in der Regel mit der Realität kollidierten. Eine bemerkenswerte Ausnahme bei der Vermittlung des Orients in den Okzident war der sogenannte Niederrheinische Orientbericht, den der Germanist und Mediävist Prof. Dr. Helmut Brall-Tuchel als erste allgemeine Orientkunde in deutscher Sprache bezeichnet und gerade in einer neuen Edition veröffentlicht hat. Wir haben ihm dazu unsere Fragen gestellt.