Mit dem Waffenstillstand vom 11. November 1918 wurden die Kampfeshandlungen an der Westfront des Ersten Weltkriegs eingestellt. Doch nicht überall war der Krieg damit zu Ende. Der Zerfall des Russischen Imperiums, der Habsburgermonarchie und des Osmanischen Reiches hatte kriegerische Auseinandersetzungen in den Jahren nach dem proklamierten Ende des Ersten Weltkriegs zur Folge. Bürgerkriege, Revolutionen, Grenzkonflikte, Vertreibungen, Pogrome und die Entfesselung ethnischer Konflikte begleiteten im östlichen Europa die Gründung neuer Nationalstaaten. Das Tagesseminar, das die Stiftung Ettersberg gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen veranstaltet, möchte diese Nachfolgekonflikte des Ersten Weltkriegs und den Zerfall der europäischen Imperien betrachten und das Jahr 1918 als historische Zäsur in Frage stellen. Dabei wollen wir einerseits die historischen Ursprünge jener Konflikte und andererseits die unterschiedlichen Wege der Nationalstaatsbildung in den Blick nehmen. Abschließend wollen wir darüber nachdenken, inwieweit der Erste Weltkrieg und seine Nachfolgekonflikte gewohnte Hör- und Sehgewohnheiten verändert haben und als Geburtsstunde neuer Formen von Gewalt anzusehen sind, die konstitutiv für das 20. Jahrhundert als ein ›Zeitalter der Extreme‹ wirkten.
Anmeldung und Kontakt:
Stiftung Ettersberg
Katharina Schwinde
Tel.: +49(0)3643-497514
E-Mail: schwinde@stiftung-ettersberg.de
http://www.stiftung-ettersberg.de/forschung/wissenschaftliche-tagesseminare/