„Der absolut sicherste Golfspieler hat seinen Standort in Escondido…“ Mit diesem Auftakt kommt der Golfsport 1978 in der Deutschen Demokratischen Republik erstmals unter’s Volk – zumindest den Leserinnen und Lesern des ‚Szene‘-Heftchens Das Magazin wird jener unterhaltsame sowie handwerklich fundierte Artikel aufgefallen sein. Bei dem beschriebenen „Golfspieler“ handelt es sich um the monster, einem Test-Roboter der kalifornischen Golf-Industrie. Etwas mehr Öffentlichkeit erhält der grüne Sport in Ostdeutschland dann wohl erst wieder im August 1990. Mit seiner Pressemitteilung Nr. 22 verkündet der West-Golfverband (DGV) aus Wiesbaden den Zusammenschluss mit dem Golfsport-Verband der DDR – ca. sechs Wochen vor der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Aufmerksame Beobachter der ostdeutschen Sportberichterstattung, aber auch golf-interessierte Personen im Westen, könnten diese Meldung mit einer gewissen Verwunderung zur Kenntnis genommen haben. Immerhin
- existierte seit etwa 1951 keine offizielle Anlage mehr auf DDR-Gebiet,
- war Golf nicht Teil des olympischen Programms - für die Medaillenausbeute also irrelevant und damit im straff organisierten Sport-Fördersystems unattraktiv,
- möglicherweise gab es auch gewisse ‚ideologische‘ Barrieren vor Ort.
Zum 3. Oktober 2015 präsentiert das Deutsche Golf Archiv einen Blick auf gut 100 Jahre Golf in Ostdeutschland.