Helene Lange (1848–1930) und Gertrud Bäumer (1873–1954) zählen zu den herausragenden Protagonistinnen der ersten Frauenbewegung in Deutschland und gehörten ihrem gemäßigten Flügel an. Beide, Lange als Autorin, Bäumer als Mitglied des Reichstags, traten für eine bürgerliche Emanzipation von Frauen ein. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit standen Bildungschancen für Mädchen, die weibliche Selbstbestimmung und die Stärkung des Einflusses von Frauen in Kultur und Gesellschaft.
Die Kasseler Historikerin Dr. Kerstin Wolff zeichnet die Biographien Helene Langes und Gertrud Bäumers nach, die eng mit den gesellschaftlichen Umbrüchen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert verwoben sind. Dr. Kerstin Wolff leitet die Forschungsabteilung der Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung in Kassel und lehrt an der dortigen Universität. Sie ist Spezialistin für die Geschichte der Frauenbewegung in Deutschland und hat in diesem Feld zahlreiche Aufsätze und Bücher publiziert. Für ihre Dissertation zur Rolle bürgerlicher Frauen in der Kommunalpolitik im 19. Jahrhundert erhielt sie 2003 den Elisabeth-Selbert-Preis des Landes Hessen.
Eine Veranstaltung der Stiftung Bundespräsident-Theodor-Heuss-Haus in Kooperation mit der Württembergischen Landesbibliothek.